InDigO: Inklusion und Digitalisierung im OER-Format lernen, weiterentwickeln und verbreiten
Überblick
Im September 2021 wurde das nordrhein-westfälische Landesportal für Studium und Lehre, ORCA.nrw („Open Resources Campus NRW“) offiziell eröffnet. ORCA stellt qualitätsgeprüfte Materialien für das digital gestützte Lehren und Lernen an Hochschulen bereit. In verschiedenen Förderlinien des Landes NRW und in Kooperation mit der Digitalen Hochschule NRW entstehen Inhalte als Open Educational Ressource (kurz: OER). Diese können auf dem Landesportal im Sinne der 5v (vgl. Hilton & Wiley 2018) aufgefunden, eingesehen, heruntergeladen, genutzt, verändert und in neuer Versionierung wieder hochgeladen werden. Im Sinne der Zielsetzung von ORCA geht es zukünftig darum, die bereitgestellten Lehr-/Lernmaterialien unterschiedlichster Granularität (modularisiert) in der Hochschullehre zu nutzen. Die auf ORCA verfügbaren Materialien sind dabei nicht als statischer „Materialschrank“ konzipiert, sondern verstehen sich als Beitrag zu einer neuen Lehr-Lernkultur, welche auch als „Kultur des Teilens“ in Learning Communities beschrieben werden kann (vgl. Otto 2019; Müller 2022). Sowohl eine hochschuldidaktische wie auch eine empirische Fundierung einer Open Educational Practice (OEP) stellen bislang ein Desiderat dar.
Die Vision einer transformativen Hochschullehre mit offenen Bildungsressourcen soll über das Konsortialprojekt „InDigO“ für den Anforderungsbereich „Inklusion in der Lehrer:innenbildung“ (LABG 2021) konkretisiert und geprüft werden. InDigO wird durch das MKW NRW als Pilotvorhaben für zwei Jahre mit rd. einer Million Euro gefördert.
Im Projekt wird für das Fach Bildungswissenschaften in den Studiengängen Grundschul- und Sonderpädagogik beispielhaft untersucht, wie Lehrende frei zugängliche Bildungsressourcen der Landesplattform ORCA.nrw variantenreich in ihre inklusionsorientierte Lehre integrieren können. Pilotierend wird mit sieben NRW-Hochschulen erprobt und evaluiert, wie im Rahmen von hochschulinternen und hochschulübergreifenden Learning Communities OER-Materialien zur Förderung von inklusionsbezogenen Kompetenzen von Lehramtsstudierenden genutzt, verbreitet, weiterentwickelt und curricular verankert werden können. Das Erprobungskonzept zeichnet sich durch eine Kohärenz von Inhalt (Inklusion, Digitalisierung, Teilhabe), innovativer Hochschulmediendidaktik (Lehren und Lernen im Format Open Educational Practice) und Technik (technische Infrastruktur als ermöglichendes und verbindendes Element) aus. Im Rahmen eines explorativen, gestaltungs- und entwicklungsorientierten Forschungsansatzes (Kamin & Meister 2017) wird das Projekt grundlegende, transferfähige Erkenntnisse über Gelingensbedingungen für eine neue „Kultur des Teilens“ von digitalen Ressourcen durch Dozierende in so genannten Learning Communities erbringen. Intendiert ist ebenso ein nachhaltiger Beitrag zur inhaltlichen Profilierung von ORCA für das Themengebiet Inklusion. So werden die im Projekt erprobten und evaluierten Module unterschiedlicher Granularität (vom didaktischen Einsatzkonzept und dazugehörigen Lehr-/Lernmaterialien für begleitete Lehr-/Lernprozesse in der Präsenz- und Onlinelehre bis hin zu Selbstlernmodulen) wie auch die erprobten Konzepte des Community-Learnings zur Weiternutzung zur Verfügung gestellt.
Key Facts
- Keywords:
- OER, Digitalisierung, Inklusion
- Profilbereich:
- Transformation und Bildung
- Art des Projektes:
- Forschung, Wissenstransfer, Lehrprojekt, Infrastruktur
- Laufzeit:
- 12/2021 - 12/2023
- Beitrag zur Nachhaltigkeit:
- Hochwertige Bildung
- Gefördert durch:
- MKW NRW
- Website:
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