Einrichtungen des Computers. Zum Zusammenhang von Computer und Wohnen

Überblick

Das Projekt beschäftigt sich seit Oktober 2020 mit der Verhäuslichung des Computers aus medienwissenschaftlicher Perspektive. Es untersucht die Genese der Computerisierung des Zuhause an der Schnittstelle von Personal- und Home Computer und damit für den Zeitraum der 1970-1990er-Jahre. In Frage steht, unter welchen historischen Bedingungen und mit welchen Auswirkungen der Computer zum Bestandteil des häuslichen Ensembles wird. Das Projekt verfolgt dabei einen interdisziplinären Zugang aus Designgeschichte, einem von der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) inspiriertem Umgebungsdenken und Diskursanalyse. Das Arrangement des Wohnraums und der Computer werden als relationales Gefüge aufgefasst, dessen Elemente sich gegenseitig dynamisieren und stabilisieren. Das Projekt zielt auf die Analyse dieser häuslichen Umgebungen, um die Genese des Computers aus einer mediengeschichtlich entselbstverständlichenden Perspektive zu beobachten, wie sie im Begriffsgefüge „ComputerWohnen“ zum Ausdruck kommt. Methodisch handelt es sich um eine theoriegeleitete Materialanalyse maßgeblich von Einrichtungs- und Computerzeitschriften, die als visuelles und textliches Archiv aufgefasst werden, in dem sich die kulturellen Aushandlungen zum Heimgebrauch des Computers im Alltag dokumentieren, indem der Computer u. a. in konkreten (Gebrauchs-)Settings vorgestellt wird. Im Mittelpunkt steht Analyse der Computerzeitschriften. Sie sind im Hinblick auf Fragen des Gehäuses von Interesse, d. h. es geht um die Rekonstruktion der Einhegung des Computers in ein Gehäuse, das aus ihm eine adressierbare Einheit macht, die für die Verhäuslichung zu Verfügung steht. Zudem lassen sich mit ihnen das Verhältnis von Personal und Home Computer und damit das Verhältnis von Arbeit und Häuslichkeit neu bestimmen.

Innovation und Perspektiven

Eine andere Kulturgeschichte des Computers, die bisher vernachlässigt wurde.

Interdisziplinäre Aspekte und Transfer

Zusammenspiel von Medienwissenschaft, Philosophie, Computergeschichte, Bildwissenschaft und Zeitungswissenschaft

Key Facts

Keywords:
Diskursanalyse, Design, Medien, Mediengeschichte, Computerkulturen, Materielle Kultur
Grant Number:
441593838
Art des Projektes:
Forschung
Laufzeit:
10/2020 - 03/2025
Gefördert durch:
DFG
Websites:
Homepage
Einrichtungen des Computers. Zum Zusammenhang von Wohnen und Computer

Detailinformationen

Projektleitung

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Dr. Monique Miggelbrink

Mediengeschichte

Zur Person
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Prof. Dr. Christina Bartz

Fernsehen und digitale Medien

Zur Person

Projektmitglieder

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Dr. Felix Hüttemann

Fernsehen und digitale Medien

Zur Person

Ausgewählte Publikationen

Home Computer: Wohnen mit dem Computer in Einrichtungszeitschriften
M. Miggelbrink, in: I. Nierhaus, K. Heinz, R. Umbach (Eds.), WohnSeiten. Visuelle Konstruktionen des Wohnens in Zeitschriften, transcript, Bielefeld, 2021, pp. 298–316.
Home-Office - Figurationen häuslicher Arbeit
M. Miggelbrink, C. Bartz, in: L. Busse, A. Gehrlach, W. Isak (Eds.), Selbstbehältnisse. Orte und Gegenstände der Aufbewahrung von Individualität, Neofelis, Berlin, 2021, pp. 113–125.
Home-Office. Kulturelle Formationen häuslicher Arbeit
M. Miggelbrink, C. Bartz, in: L. Busse, A. Gehrlach, I. Waldemar (Eds.), Selbstbehältnisse. Orte und Gegenstände der Aufbewahrung von Subjektivität, Neofelis, Berlin, 2021, pp. 113–125.
Ecken, Systeme, Funktionsbereiche. Eine Medienkulturgeschichte des Filter(n)s im Kontext von Wohnräumen
M. Miggelbrink, Navigationen – Zeitschrift für Medien- und Kulturwissenschaften, Themenschwerpunkt: Filter(n) – Geschichte Ästhetik Praktiken 20 (2020) 39–56.
Der Computer in der Küche
C. Bartz, Medien- und Kulturforschung H. 9 (2018) 13–25.
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