Am Samstag, 6. November, findet von 9 bis 16.30 Uhr die 28. Jahrestagung des Historischen Instituts zum Thema „Heimat – Ort und Identität“ an der Universität Paderborn in Hörsaal O1 statt. Alle Interessierten sind eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Es wird um Anmeldung bei Dr. Maria Harnack unter Tel. 05251/ 60 54 62 oder per Mail an mharnack@mail.upb.de gebeten. Es gilt die 3G-Regel. Teilnehmende müssen vor Beginn ihren Status als getestet, geimpft oder genesen nachweisen.
Mitveranstalterin Prof. Dr. Eva-Maria Seng erklärt: „Das Nachsinnen des Einzelnen über den Begriff bringt die Uneindeutigkeit von ‚Heimat‘ zwischen heimeliger Geborgenheit und Sehnsuchtsort einerseits und sozialer Zwangsinstitution andererseits an den Tag. Als Faktor der Bildung von Identität, ebenfalls ein vielschichtiger Begriff, bietet sie keineswegs das von vielen erhoffte Maß an existentieller Sicherheit, das von denen, die dazugehören, gewünscht wird, während andere ausgegrenzt werden. In modernem Wissenschaftsjargon gesprochen, inkludiert und exkludiert Heimat zugleich.“ Diese real- wie auch mentalitätsgeschichtliche Problematik möchte die Tagung aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten und kritisch zur Diskussion stellen. Ziel ist es, an einem reflektierten Heimatbegriff zu arbeiten, der Orientierung im politischen, sozialen und kulturellen Alltagsleben bieten kann.
Nach einer grundlegenden Einführung zum Verhältnis von Heimat und Identität durch Prof. Dr. Silke Göttsch-Elten (Kiel) reflektiert Dr. Judith Kretzschmar (Leipzig) das Thema in Bezug auf Kontinuitäten und (Um-)Brüche in der DDR und Ostdeutschland. Der Frage, welche Relevanz Heimat und Bräuchen in den Transformationsprozessen der fortgeschrittenen Moderne noch zukommt bzw. inwieweit von ihnen noch eine identitätsstiftende Wirkung ausgeht, widmet sich Prof. Dr. Werner Mezger (Freiburg). Jonas Leineweber (Paderborn) betrachtet Heimat aus der Perspektive des Immateriellen Kulturerbes und untersucht die Bedeutung gesellschaftlicher Bräuche, Rituale und Feste als Ausdruck lokaler und regionaler Identität. Wie Heimat im Museum im Spannungsfeld von Inklusion, Integration und Exklusion verhandelt wird, beleuchtet Privatdozent Dr. Olaf Hartung (Paderborn). Lena Elster und Eric Watermeier (Paderborn) präsentieren Ergebnisse aus dem Heimat-Seminar von Prof. Dr. Eva-Maria Seng an der Universität Paderborn, bevor Prof. Dr. Hansjörg Küster (Hannover) der Frage nach dem Verhältnis von Heimat zu Kulturlandschaft und Natur unter dem Titel „Heimat im Wald“ nachgeht.
Programm und weitere Informationen unter www.kulturerbe-forschung.de