Bundesweite Woche des Wasserstoffs
Vom 15. bis zum 23. Juni findet bundesweit die „Woche des Wasserstoffs“ statt. Unternehmen, Hochschulen, Netzwerke, Initiativen, Kreise und Städte laden zu vielfältigen Events rund um den Energieträger ein. Es geht um Wasserstoff in all seinen Facetten und mit der ganzen Bandbreite der Anwendungsmöglichkeiten: Mobilität, Verkehr, Erzeugung, Speicherung und Infrastruktur.
An der Universität Paderborn nehmen wir die Aktionswoche zum Anlass, um dem Hoffnungsträger eine besondere Bühne zu geben – in Form eines Themenspecials, dieser Landingpage und mit einer Mitmachaktion in der Stadt: Citizen Science in einem der weltweit ersten Mercedes-Benz Elektrobusse mit Wasserstoffbrennstoffzelle. Unsere Wissenschaftler nehmen die Teilnehmer*innen durch Experimente mit auf eine spannende Reise.
Citizen Science im Wasserstoffbus
Zündstoff für die Energiewende
Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein der Energiewende. Nur mit ihm wird grüne Energie in ausreichender Menge lager- und transportierbar, kann die Industrie dekarbonisiert und die Verkehrswende im Transportsektor, auf der Schiene und in der Luft gelingen.
Aber was ist eigentlich grüne Energie? In der Regel ist damit Strom gemeint, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Er stammt also aus regenerativen Quellen. Das ist besonders nachhaltig und besser für die Umwelt als zum Beispiel Kohle oder Atomkraft. Im Zuge der Energiewende soll die Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohle schrittweise beendet und der Ausbau der erneuerbaren Energien vorangetrieben werden.
Als Hoffnungsträger gilt insbesondere der sogenannte grüne Wasserstoff, der auf Basis von Ökostrom produziert wird. „Der weltweite Bedarf an Energie und Mobilität muss gedeckt werden, ohne dabei klimaschädliche Stoffe zu produzieren. Anders kann es uns nicht gelingen, die gesetzten Klimaziele zu erreichen“, sagt Prof. Dr. Matthias Bauer von der Universität Paderborn. Der Chemiker erforscht u. a., wie Wasserstoff mithilfe von Sonnenlicht erzeugt werden kann.
Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie hat die Bundesregierung den Rahmen für dessen zukünftige Herstellung, Nutzung und Wiederverwendung abgesteckt. Erklärtes Ziel ist u. a. die sukzessive Umstellung auf grünen Wasserstoff in den Bereichen Verkehr, Industrie, Wärmemarkt. Mittel- und langfristig soll insbesondere die Brennstoffzellentechnologie im Mobilitätssektor zu einer breiten Anwendung gelangen. „Die Dekarbonisierung – also die deutliche Reduzierung kohlenstoffhaltiger Energieträger – ist entscheidend für einen grundlegenden Strukturwechsel im öffentlichen Personenverkehr, bei privaten PKWs und in der Transportlogistik“, so Bauer.
Themenspecial „Wasserstoff“
Die Universität Paderborn möchte sowohl bei der Erforschung als auch bei der Entwicklung dieser Technologie künftig eine herausragende Stellung einnehmen. Verschiedene Projekte aus dem Bereich der Grundlagenforschung und der anwendungsbezogenen Forschung tragen dazu bei. Im Rahmen eines Themenspecials stellen wir ab dem 17. Juni ausgewählte Aktivitäten an dieser Stelle vor.
Pressemitteilungen zum Thema Wasserstoff
Lexikon zum Thema Wasserstoff und Energiewende
Wasserstoff ist ein chemisches Element („H“ bzw. „H2"), das auf der Erde zum Großteil in Wasser („H2O“) gebunden ist. Bei einer Elektrolyse, bei der Wasserstoff und Sauerstoff getrennt werden, wird Energie gespeichert, ohne Klimagase oder Luftschadstoffe zu produzieren. Komplett klimaneutral ist der Wasserstoff dann, wenn er „grün“ ist. Das bedeutet, Wasser wird mithilfe erneuerbaren Stroms in seine Bestandteile zerlegt – also mit Strom, der beispielsweise von Windkraftanlagen oder Solarmodulen erzeugt wird.
Die Begriffe werden in der Regel synonym verwendet. Hierzu zählen Solarenergie, Wasserkraft, Windkraft, Geothermie und Bioenergie, die nachhaltigen und CO2-neutralen Strom erzeugen. Erneuerbare Energie hat den Vorteil, dass sie aus regenerativen Quellen gewonnen wird und ihre Ressourcen unerschöpflich sind. Zudem entstehen bei der Erzeugung von grüner Energie keine klimaschädlichen Emissionen.
Fossile Energie ist eine Energiequelle, bei der Energieträger wie Braun- und Steinkohle, Torf, Erdgas sowie Erdöl verbrannt werden. Die fossilen Brennstoffe haben sich in Jahrmillionen aus Abbauprodukten von toten Pflanzen und Tieren entwickelt und sind nicht regenerativ. Zudem sind fossile Energieträger die Hauptquelle von menschengemachten Treibhausgasemissionen und damit der globalen Erwärmung.
Energiewende bedeutet, die dauerhafte Versorgung von Wirtschaft und Gesellschaft mit Energie wie Strom und Wärme aus nachhaltig nutzbaren, erneuerbaren oder regenerativen Quellen zu gewährleisten. Durch die Energiewende soll der Anteil der fossilen Energieträger in Deutschland zugunsten der erneuerbaren Energien verringert werden.
Brennstoffzellen sind technische Geräte, die Wasserstoff für die Energiewirtschaft nutzbar machen. Sie sind Energiewandler, die chemische Energie in elektrische Energie umwandeln. Dabei sind sie umweltfreundlich und kommen ohne schädliche Emissionen aus. Bei einem Wasserstofffahrzeug treibt die Brennzelle z. B. einen Elektromotor an.