inklud-e – Inklusionskompetenz digital unterstützt entwickeln

Ziele und Vorgehen

In der aktuellen, auf das professionelle Handeln in inklusiven Schulen ausgerichteten Lehrkräftebildung wird Fallarbeit eine professionalisierungswirksame Funktion zugeschrieben (u.a. Moldenhauer 2020). Eine gedankliche Auseinandersetzung mit pädagogischen Situationen soll (angehenden) Lehrkräften Gelegenheiten bieten, sich handlungsentlastend und sanktionsfrei auf der Dispositionsebene mit den pädagogischen Handlungsoptionen und deren Auswirkungen zu befassen.

Das Entwicklungsprojekt inklud-e verfolgt das Ziel inklusionsorientierte Basiskompetenzen in der Lehre digital unterstützt zu entwickeln, um die Studierenden auf die professionelle Gestaltung einer inklusiven Schule sowie eines solchen Unterrichts vorzubereiten. Konkret wird hierbei Bezug genommen auf das Paderborner Modell (Reiss, Seitz & Berisha-Gawlowski 2020), welches Kompetenzen ausweist, die für die Berücksichtigung von Heterogenität der Lernstände und Lebensbedingungen von Lernenden sensibilisieren.

Es geht zunächst um die theoriebasierte Entwicklung von kasuistischem (Steiner 2014), multimedialem Lehr-/Lernmaterial, in welchem die Querschnittsaufgaben Inklusion und Digitalisierung synergetisch und kompetenzorientiert vernetzt werden. Weiterführend werden sowohl das Konzept als auch das Material regelmäßig in bildungswissenschaftlichen und fachdidaktischen, heterogenitätsorientierten Lehrveranstaltungen erprobt und formativ evaluiert. Dabei werden (teil-)standardisierte Fragebögen für Lehramtsstudierende und Dozierende eingesetzt. Die Ergebnisse werden zur kontinuierlichen Weiterentwicklung von Konzept und Material genutzt. 

Inklud-e führt die Lehr- und Lerninhalte zweier in der Arbeitsgruppe Grundschulpädagogik und Frühe Bildung entstandenen Vorarbeiten, das Videoportal (Unterrichtsmitschnitte, z.T. im 360°-Format) und die digitale Fallsammlung Vielfaltstableau (https://komo.uni-paderborn.de/course/view.php?id=610), zusammen und entwickelt diese weiter. Einen Schwerpunkt bildet dabei der Anspruch an Barrierefreiheit im Sinne eines Universal Designs for Learning (Wember & Melle 2018). Der umfassende Materialpool kann von allen Dozierenden der Universität Paderborn über einen moodlebasierten PANDA-Kurs genutzt und durch Lehrende verschiedener Fachrichtungen sukzessive erweitert werden.