Das KreativInstitut.OWL nimmt Formen an. Am Mittwoch, 23. November 2022, haben Vertreterinnen und Vertreter der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, der Hochschule für Musik Detmold und der Universität Paderborn gemeinsam mit den Förderern des Projektes sowie den am Bau beteiligten Unternehmen Richtfest gefeiert. Die Fertigstellung des bundesweit einmaligen KreativInstitut.OWL ist für den Sommer 2023 geplant.
Das KreativInstitut.OWL wird ein Hotspot der Kultur- und Kreativwirtschaft in der gesamten Region. Auf mehr als 1000 Quadratmetern sollen dazu auf den Gebieten digitale Medienproduktion, Musik- und Filminformatik sowie Digital Humanities geforscht werden. Zusätzlich bietet das offene Raumkonzept des Gebäudes im Erdgeschoss die Möglichkeit für kollaboratives Arbeiten und lädt zum Diskurs über die digitale Medienarbeit ein. Akteurinnen und Akteure aus der Wissenschaft und der Kultur- und Kreativwirtschaft sollen sich hier miteinander vernetzen und gemeinsam Projekte gestalten, die dann in neue, nachhaltige Geschäftsmodelle münden.
„Mit diesem Ansatz erhoffen wir uns auch neue Impulse und Lösungen für alle gesellschaftlichen Bereiche. Denn durch die gemeinsame Arbeit von Wissenschaft und Wirtschaft können wissenschaftliche Erkenntnisse und Ideen immer wieder in marktgängige Produkte technologisch umgesetzt werden“, so Professor Dr. Guido Falkemeier, Dekan des Fachbereichs Medienproduktion an der TH OWL, der das Projekt maßgeblich initiiert und vorangetrieben hat.
Die Herausforderung von Wissenschaft und Wirtschaft: Gerade im Kreativ- und Medienbereich entwickelt sich die Innovationsspirale immer schneller, Entwicklungszyklen für Produkte werden so immer kürzer. „Das Etablieren einer auf Nachhaltigkeit basierenden Wirtschaft ist daher das gemeinsame Ziel der beteiligten wissenschaftlichen Institutionen und der Unternehmen“, sagte Professor Dr. Jürgen Krahl, Präsident der TH OWL. Deshalb sei es entscheidend, die jeweiligen Kreativansätze im Kontext der mittelständischen Wirtschaft zu forcieren. Durch vielfältige Forschungsbereiche habe das Institut eine sehr facettenreiche und disziplinübergreifende Expertise, um sich dieser Herausforderung zu stellen. Krahl bedankte sich bei den bauausführenden Firmen, der Hochschule für Musik Detmold, der Universität Paderborn sowie dem Fachbereich Medienproduktion der TH OWL für das innovative Konzept. „Ostwestfalen-Lippe kann so zu einem echten Schwerpunkt neuer wissenschaftlicher Ansätze werden, die schnell in der mittelständischen Wirtschaft umgesetzt werden“, so Krahl weiter.
Die Bedeutung der Kreativwirtschaft unterstrich auch Prof. Dr. René Fahr, Vizepräsident der Universität Paderborn für Wissens- und Technologietransfer hervor. Die Kultur- und Kreativwirtschaft sei für den Wirtschaftsstandort Deutschland von hoher Relevanz. So lag ihre Bruttowertschöpfung im Jahr 2020 bei rund 94,6 Milliarden Euro und sie beschäftigte 1,81 Millionen Menschen. „Tatsächlich übertraf sie damit sogar das Niveau des Maschinenbaus, der Finanzdienstleistungen oder der chemischen Industrie. Dies unterstreicht die künftige Bedeutung einer Einrichtung wie des KreativInstitut.OWL für die ökonomische Stärkung unserer Region“, so Professor Fahr.
Für den Rektor der Hochschule für Musik Detmold Professor Dr. Thomas Grosse ergibt sich mit dem KreativInstitut.OWL noch ein weiterer Aspekt, nämlich die Verbindung von wissenschaftlicher Forschung und künstlerischer Umsetzung. „Das neue Gebäude des KreativInstitut.OWL bietet der HfM Detmold erweiterte Möglichkeiten für die Verknüpfung von Wissenschaft und künstlerischer Praxis in der Region. Die Kooperation der hiesigen Akteure im Bereich der Kreativwirtschaft wird eine hervorragende Ausgangsbasis für künftige Projektideen schaffen“, so Grosse.
Das REGIONALE-Projekt KreativInstitut.OWL auf dem Kreativ Campus Detmold ist ein Verbund im Kontext der Wissenschaft, bestehend aus einer Universität (Universität Paderborn), einer Kunsthochschule (Hochschule für Musik Detmold) und einer Hochschule für angewandte Wissenschaften (Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe). Bundesweit einmalig werden im Rahmen dieser Einrichtung kreativschöpferische Fähigkeiten verschiedener Disziplinen vereint. Das Institut bündelt sowohl die Expertise aus der Medien- und Musikproduktion sowie den Medienwissenschaften und der Informatik als auch aus benachbarten Kreativdisziplinen und stellt hochwertige Infrastruktur zur Verfügung, die für Forschung, Transfer und wissenschaftsbasierten Dialog mit der Kreativwirtschaft genutzt werden soll.