Forschende der Universität Paderborn haben erst vor Kurzem auf Basis sogenannter verschränkter Paare den ersten programmierbaren optischen Quantenspeicher entwickelt. Damit haben sie einen bedeutenden Schritt auf dem Weg hin zu nützlichen Quantentechnologien gemacht. In den Experimenten haben die Physiker*innen einen Quantenzustand so lange gespeichert, bis ein nächster erzeugt wurde – bislang stellte das eine kaum überwindbare Hürde dar. Die Arbeit könnte also den Grundstein für immer größere verschränkte Quantenzustände legen.
Verschränkte Systeme aus mehreren Quantenteilchen bieten entscheidende Vorteile, um Quantenalgorithmen zu realisieren. Anstatt eines einzelnen Zustands, der sich aus den Gegebenheiten eines Photons ergibt, entsteht ein Gesamtsystem aus mehreren Zuständen. Ein Zustand entspricht dabei einer Information, die übertragen bzw. weiterverarbeitet wird. Solche Systeme finden Einsatz in der Kommunikation, der Datensicherheit oder beim Quantencomputing.
Albert Einstein nannte es eine „spukhafte Fernwirkung“: kleinste Teilchen, die miteinander verbunden sind, obwohl sie teilweise tausende Kilometer voneinander trennen. Bei dem Phänomen der Verschränkung werden bestimmte Eigenschaften der Photonen miteinander gekoppelt. Konkret bedeutet das beispielsweise, dass aus einem Photon mit einem hohen Energiegehalt zwei Photonen mit jeweils der Hälfte der Ursprungsenergie entstehen. Diese beiden Teilchen, auch Photonenpaar genannt, sind miteinander verschränkt und haben die gleichen Eigenschaften. Sie werden quasi zu Zwillingen. Das macht sie zu besonders geeigneten Kandidaten für weitere Experimente und Anwendungen.