DualStrat: Strategisches Management der Dualen Transformation

Wissenschaft und Industrie arbeiten im Rahmen des Projekts gemeinsam daran, wie eine ganzheitliche Implementierung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung Unternehmen langfristig zum Erfolg führen kann. In individuellen Projekten werden die Unternehmen Böllhoff, Hanning, Schmitz Cargobull und Weidmüller bei der dualen Transformation ihrer Organisation durch das HNI, das Fraunhofer IEM, InnoZent OWL und das Wuppertal Institut begleitet.

Im 21. Jahrhundert erfordern die Trends 'Digitalisierung' und 'Nachhaltigkeit' von Unternehmen eine grundlegende Überprüfung ihrer Prozesse. Sie müssen nicht nur Gewinne erzielen, sondern auch ihre Geschäftsmodelle neugestalten, digitale Technologien integrieren und gleichzeitig wirtschaftliche, soziale und ökologische Nachhaltigkeit gewährleisten. Eine ganzheitliche Betrachtung der Transformationen, Digitalisierung und Nachhaltigkeit, auf Managementebene ist entscheidend, da sie Synergien schaffen und neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen.

Die Digitalisierung kann Nachhaltigkeitsziele unterstützen, indem sie Produkt- und Ressourcenflüsse optimiert. Mithilfe von künstlicher Intelligenz können etwa kreislaufwirtschaftliche Geschäftsmodelle für Produktwartung und Recycling eingeführt werden, was Recyclingraten erhöht, Produktlebenszyklen verlängert und Gewinne steigert. Umgekehrt können nachhaltige Prinzipien und Praktiken den Unternehmenserfolg in der Digitalisierung fördern. Der vermehrte Einsatz digitaler Technologien hat zu einem erhöhten Ressourcenverbrauch geführt und erfordert ressourcen-effiziente und sozialverträgliche Praktiken für eine nachhaltige digitale Transformation, sowohl in der Herstellung als auch im Betrieb digitaler Technologien und Infrastrukturen.

Das Projekt, das vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE) gefördert wird, konzentriert sich auf die 'Duale Transformation'. Diese integriert gezielt und strategisch Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsbemühungen und geht über die reine Nutzung von Digitalisierung im Rahmen der 'digitalen Nachhaltigkeit' hinaus. Sie beschreibt den Prozess, bei dem Unternehmen ihre Geschäftsaktivitäten strategisch mithilfe digitaler Technologien und nachhaltiger Prinzipien vorantreiben, um langfristige soziale und ökologische Auswirkungen zu optimieren, Kosten und Risiken zu minimieren und ihren Ruf zu stärken.

Das Projekt umfasst wissenschaftliche Arbeitspakete, die die theoretisch-konzeptionelle Basis dieses Ansatzes sicherstellen. Vier ambitionierte Pilotprojekte setzen die Erkenntnisse in die Praxis um. Die Universität Paderborn leistet einen wesentlichen Beitrag durch die Aufarbeitung relevanten wissenschaftlichen Wissens. Der Projektpartner Weidmüller wird bei der Erstellung einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie wissenschaftlich begleitet. Das Ziel der dreijährigen Projektlaufzeit ist es, eine globale, agile und kennzahlenbasierte Strategie mit dem Industriepartner zu entwickeln. Die Ergebnisse aller Pilotprojekte werden dann zu Normstrategien verdichtet, die mithilfe geeigneter Methoden und (IT-)Werkzeuge eine breite Anwendbarkeit in Unternehmen der Region sicherstellen.