Internationale Beteiligung von Frauen am Spanischen Bürgerkrieg: Konzepte und Praktiken weiblicher Partizipation in der Zwischenkriegszeit
Überblick
Die Beteiligung von Freiwilligen aus anderen Ländern während Kriegen ist in der Geschichte kein neues Phänomen: In Kriegen des 19./20. Jahrhunderts übernahmen neben Männern auch Frauen aus dem Ausland verschiedene Funktionen, von denen vor allem die traditionellen wie Versorgung oder Krankenpflege erinnert werden. Jenseits dieser traditionellen Rollenbilder wurde die freiwillige Beteiligung von Frauen an bewaffneten Konflikten bisher jedoch erstaunlich wenig untersucht. Im Projekt dient der Spanische Bürgerkrieg (1936-1939) als Beispiel: In den ideologischen Auseinandersetzungen zwischen Kommunismus vs. Antikommunismus und Faschismus vs. Antifaschismus konnten sich Frauen in bisher unbekannter Weise neu verorten und somit neue Handlungsfelder und Rollen im Kriegsgeschehen für sich erschließen. So ist es möglich, den rapiden Wandel der Geschlechterbeziehungen und -rollen der Zwischenkriegszeit vor dem Hintergrund radikaler ideologischer, kriegerischer und pazifistischer Auseinandersetzungen nachzuvollziehen. Der Spanische Bürgerkrieg wird im Projekt also als Raum verstanden, in dem sowohl der Einsatz der Frauen (und Männer) vor Ort als auch die Rezeption beziehungsweise die Bewertung dieses Einsatzes durch die Teilnehmenden selbst und ihre Herkunftsräume verhandelt werden.
Das Projekt leistet somit nicht nur einen Beitrag zur Geschlechtergeschichte, sondern eröffnet auch einen neuen Blickwinkel auf Krieg als Aushandlungsort von Partizipationsprozessen.
Key Facts
- Laufzeit:
- 10/2021 - 10/2027