NeGeL - Neugestaltung von Lernprozessen an Berufskollegs

Überblick

Berufskollegs mit ihrem breit gefächerten Angebot an Bildungsgängen und berufsbegleitender Ausbildung stehen vor der Aufgabe, einer zunehmend heterogenen Schülerschaft zukunftsorientierte Bildung und Lebenskompetenzen zu vermitteln. Der Prozess der Berufsorientierung und -entscheidung muss dabei als vielschichtig und komplex für Jugendliche angesehen werden. Er ist ein individualisierter Teil des Bildungsprozesses, in dem die jeweiligen Kompetenzen der SchülerInnen gefördert werden, um eine Ausbildung beginnen oder eine Beschäftigung aufnehmen zu können. Die Zielsetzung der Förderung entwickelte sich, insbesondere in den Klassen der Berufsgrundschule, in den letzten Jahren aufgrund der Heterogenität der SchülerInnen, bei wachsender Spreizung ihrer Sozialbiographien, immer mehr zu einer Herausforderung. Eine große Zahl von SchülerInnnen mit Migrationshintergrund, mit wenig gradlinig verlaufenden Schulkarrieren, mit Problemen im psycho-sozialen Bereich sowie aus Förderschulen unterschiedlicher Schwerpunkte, macht den traditionellen Unterricht für SchülerInnen zu einer Fortsetzung ihrer bisherigen, oft erfolglosen schulischen Bildungsbiographien. Dies spiegelt sich u. a. in den hohen Schulabbrecherquoten wider. Für die Lehrkräfte stellte der Unterricht eine zunehmende gesundheitliche Belastung dar, weil die schwierigen Unterrichtsbedingungen ihre pädagogisch-didaktische Handlungskompetenz überfordern. Zudem kommen in dieser komplexen Situation Belastungen für die SchülerInnen und Lehrkräfte durch einen exkludierenden Ausbildungs- und Arbeitsmarkt hinzu. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, verständigen sich die Kooperationspartner darüber, in einem ersten Schritt gemeinsam mit drei Berufskollegs in Ostwestfalen zeitgemäße Lehr- und Lernformen im Sinne des selbstorganisierten Lernens mit dem Ziel zu erproben, die Berufsfähigkeit der SchülerInnen zu verbessern, die Entwicklung einer inklusiven Schulkultur zu unterstützen und die Schüler- und Lehrergesundheit zu fördern. Um diese Ziele zu erreichen, werden in den Schulen spezifische Maßnahmen durchgeführt und ein Schulentwicklungsprozess initiiert. Durch den Einsatz unterschiedlicher Maßnahmen auf den Ebenen der Unterrichts-, Personal- und Organisationsentwicklung werden in dem Bildungsgang der Berufsgrundschule Konzepte für bessere Berufsperspektiven und Gesundheit erprobt und gefördert. Dadurch sollen bessere Perspektiven für Berufsschüler mit häufig erfolglosen Bildungsbiographien entwickelt und gleichzeitig die zunehmende Belastung für Lehrkräfte verringert werden. Der wissenschaftlichen Begleitung kommen in diesem Entwicklungsansatz insbesondere die Aufgaben der konzeptionellen Unterstützung, der Information, Schulung und Beratung, einer (responsiven) Evaluation, der Theoriegewinnung sowie die Sicherstellung eines anschließenden Transfers zu.

Key Facts

Laufzeit:
07/2013 - 06/2018
Gefördert durch:
​Reinhard Mohn Stiftung, Unfallkasse Nordrhein-Westfalen
Website:
Homepage

Detailinformationen

Projektleitung

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Prof. Dr. Peter F. E. Sloane

Profilbereich Transformation und Bildung

Zur Person

Projektmitglieder

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Karin Meier

Zur Person
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Dr. Desiree Daniel-Söltenfuß

Wirtschaftspädagogik

Zur Person
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Simone Losch

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Franziska Schwabl