infantaticum, regina, imperatrix - Erbe und Herrschaft von Töchtern spanischer Herrscher im 10. - 12. Jahrhundert (Arbeitstitel, Promotionsprojekt Dania Lins)

Überblick

Wie einer Urkunde aus dem Jahr 1157 zu entnehmen ist, tätigte Sancha, die Schwester König Alfons VII., einleitend mit den Worten „Ego Sancia regina, comitis Raimundi et Vrrache regine ragina proles ...“ eine Spende an die Kathedrale von Zamora und die Kirche von San Miguel de Mercadillo. Eine für das spanische Hochmittelalter typische und doch bemerkenswerte Tätigkeit; die Schwester des Königs führte als unverheiratete Frau, die kein monastisches Amt bekleidete, den Titel regina und verfügte über erhebliche Besitz- und Jurisdiktionskomplexe. Im Zuge des Promotionsvorhabens werden die erbrechtlichen Verhältnisse der Herrschertöchter im christlichen Teil Nordspaniens und die resultierende Reichweite ihrer Macht untersucht: Warum und in welchem Umfang wurden Infantinnen am materiellen, königlichen Erbe beteiligt? Wie nutzen sie ihr Erbe und welche Machtverhältnisse entwuchsen diesem? Das Verhältnis von Macht und Geschlecht zeichnet sich in Spanien differenzierter, als die bereits erforschten großen Frauenpersönlichkeiten, die als Äbtissinnen, Ehefrauen und Witwen den männlichen Herrscherfiguren lediglich adaptiv zur Seite gestellt wurden. Das Promotionsprojekt widmet sich der Analyse weiblicher Machtpositionen in ihrer Ausgestaltung und Interdependenz.

Key Facts

Laufzeit:
01/2017 - 12/2024

Detailinformationen

Projektleitung

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Prof. Dr. Brigitte Englisch

Mittelalterliche Geschichte II

Zur Person
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Dania Lins