Territoriale Machtentfaltung zwischen weltlicher und geistlicher Herrschaft im Herzogtum Westfalen zu Ende des 12. Jh. am Beispiel des Kölner Erzbischofs Philipp von Heinsberg

Überblick

Gerade die zweite Hälfte des 12. Jh. gilt als Glanzzeit des heiligen Kölns, wuchs die Stadt im 12. Jh. doch bereits zu ihrem Umfang im 19. Jh. an. Diese Entwicklungen waren auch für das hochmittelalterliche Westfalen von enormer Relevanz. In dieser Zeit erfasste die erzbischöfliche Territorialpolitik systematisch die rheinischen (Vest Recklinghausen) und westfälischen Besitzungen (Herzogtum Westfalen). Letztere bezeichnen die Kerngebiete, die im 12. Jahrhundert dem Erzbischof von Köln – Philipp von Heinsberg (1167-1191) – als dem Herzog von Westfalen übertragen wurden.

Im Rahmen dieses Projekts wird auf jenen schillernden Kölner Metropoliten ein Augenmerk gerichtet. In hohem Ansehen bei Kaiser Friedrich Barbarossa (1155-1190) stehend, bestimmte dieser ihn auf den Kölner Bischofsstuhl. Als besonders wirkungsvoll erwies es sich für Philipp, dass ab 1177 Spannungen zwischen Kaiser Friedrich Barbarossa und Herzog Heinrich dem Löwen (1142/56-1180) den höchsten Stand erreicht hatten. Als treibende Kraft der moralischen Opposition ging Philipp von Heinsberg in die Geschichte ein, der maßgeblichen Anteil daran hatte, dass mit der Gelnhäuser Urkunde das Ende des alten Stammesherzogtums Sachsen besiedelt wurde. Der Kölner Erzbischof erhielt vom Kaiser für seine Treue die Herzogtümer Westfalen und Engern. Diese schlossen sich an seine bisherigen Besitztümer an und machten ihn zum mächtigsten Fürsten im Nordwesten von Deutschland. Fortan sollte Philipp noch ein ganzes Jahrzehnt den Kölner Bischofsstab tragen und sich zugleich seinen Machtzuwachs planvoll nutzbar machen. 

Es wird der in der Forschung noch nicht explizit aufgeworfenen Frage nachgegangen, inwiefern Philipp von Heinsberg sein Amt in Richtung eines Territorialherrschers neu definierte, insbesondere durch das Urteil von Gelnhausen.

Betreuerin des Projekts: Prof. Dr. Brigitte Englisch

Key Facts

Laufzeit:
04/2024 - 04/2027

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Projektleitung

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Carolin Schreckenberg

Mittelalterliche Geschichte II

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Prof. Dr. Brigitte Englisch

Mittelalterliche Geschichte II

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