HERTA MÜLLERS POETIK DES EIGENSINNS

Überblick

Sprach-Spiele mehrdeutiger Metaphorisierungen und Metonymisierungen setzen den Ton, mit dem Herta Müller von den frühen Erzählungen der „Niederungen“ an bis in das jüngere Collagenwerk hinein ihre Texte ‚einstimmt‘ auf das ‚innere Orchester‘ der Lesenden. Eigentümlich ‚schräge‘, zerbrochene oder seltsam ‚verkehrte‘ Bilder stören die Lektüre und bringen dem Realen „Hals über Kopf eine Art verwunschene Logik“ (Müller) bei. Sie schaffen einen Raum für Irritationen, für Überhänge und Übergänge, die Herta Müller selbst als poetologisches Prinzip semiotischen Überschießens und zugleich als „Irrlauf im Kopf“ der Lesenden ins Spiel gebracht hat. Das Projekt folgt der Spur dieses Prinzips von der Poetik Herta Müllers über die narrativen Ordnungen ihrer Texte bis hin zum ethisch-moralischen Glutkern ihrer buchstäblich ‚schönen‘ Allegorien der Trostlosigkeit: der Bergung von Humanität in der unteilbaren Fürsorglichkeit und Zärtlichkeit als utopischem Merkzeichen eines nach wie vor ausstehenden Zustands universaler Mitmenschlichkeit.

Gefördert durch: Universität Paderborn/Fakultät für Kulturwissenschaften

Key Facts

Laufzeit:
01/2020 - 12/2024

Detailinformationen

Projektleitung

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Prof. Dr. Norbert Eke

Neuere deutsche Literatur

Zur Person