Dr. Tilman Moritz
Institut für Katholische Theologie » Kirchen- und Religionsgeschichte
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Lehrstuhlassistenz & Koordination der interdisziplinären Prüfungen (AM/MA) der Katholischen Theologie
- E-Mail:
- tilman.moritz@uni-paderborn.de
- Telefon:
- +49 5251 60-2354
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- Homepage
- Büroanschrift:
-
Pohlweg 55
33098 Paderborn - Raum:
- N3.142
- Sprechstunden:
Wintersemester 2024/25
dienstags, 13–14 Uhr
Bitte reservieren Sie sich einen Termin vorab per E-Mail.
Über Tilman Moritz
Seit 2023 bin ich festangestellter Mitarbeiter des Arbeitsbereichs für Kirchen- und Religionsgeschichte. Das Fach begreife ich als geschichtswissenschaftliche Disziplin. Deshalb bin ich in Forschung und Lehre der Allgemeingeschichte und auch institutionell dem Historischen Institut der Universität Paderborn eng verbunden. Schwerpunkte meiner Arbeit liegen in der Frühneuzeitgeschichte (1450–1800), hier vor allem auf den Feldern von Politik und Adel, Literatur und Historiographie, Kultur und Konfession.
Curriculum Vitae
Seit 07/2023: Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Dauerstelle)
am Lehrstuhl für Kirchen- und Religionsgeschichte (Prof. Dr. Nicole Priesching) mit Daueraufgaben in der Lehre (Schwerpunkt Frühneuzeit- und Sektoralgeschichte) am Historischen Institut der Universität Paderborn
05/2023 - 07/2023: Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Elternzeitvertretung)
ebd.
2016 - 2022: Wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Lehrstuhl für Kirchen- und Religionsgeschichte (Prof. Dr. Nicole Priesching) der Universität Paderborn
2015 - 2016: Lehrbeauftragter
am Historischen Institut der Universität Paderborn
12.11.2015: Promotion (Dr. phil.)
2013 - 2014: Gaststipendiat
am SFB 933 »Materiale Textkulturen« der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
2009 - 2012: Wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit (Prof. Dr. Johannes Süßmann) der Universität Paderborn
2009: Stipendiat
des Internationalen Graduiertenkollegs »Politische Kommunikation von der Antike bis ins 20. Jahrhundert« an den Universitäten Innsbruck und Bologna
2008: Wissenschaftliche Hilfskraft
am Historischen Institut (Prof. Dr. Hartmut Leppin / Prof. Dr. Frank Bernstein und Prof. Dr. Luise Schorn-Schütte / Dr. Markus Friedrich) der Goethe-Universität Frankfurt
2005 - 2007: Tutor für Altertumswissenschaften und Latein
am Seminar für Alte Geschichte (Prof. Dr. Manfred Clauss / Prof. Dr. Hartmut Leppin) der Goethe-Universität Frankfurt
2004 - 2007: Studentische Hilfskraft
am Historischen Institut (Prof. Dr. Manfred Clauss und Prof. Dr. Luise Schorn-Schütte / Dr. Markus Friedrich) der Goethe-Universität Frankfurt
2002 - 2007: Studium
der Geschichte und Archäologie an den Universitäten Frankfurt und Mainz (Abschluss: Magister Artium)
07.05.2023: Das Scheitern Ulrichs von Hutten: Fiktion und Funktion einer ritterlichen Selbstinszenierung
»Reformationsgeschichtliche Vorträge«, Ebernburg-Stiftung, Bad Münster a. St.
08.09.2022: Ex historia eruta. Zur Paderborner Geschichtsschreibung im 17. Jahrhundert
»Monumenta«-Ausstellung, Kreismuseum Wewelsburg
27.05.2022: Projektbericht
Kolloquium »Aktuelle Forschungen zur Frühen Neuzeit«, Universität Paderborn, Historisches Institut
27.11.2020: Projektbericht
Kolloquium »Aktuelle Forschungen zur Frühen Neuzeit«, Universität Paderborn, Historisches Institut
30.10.2019: Barockisierte Herrschaft? Neuordnungen Paderborns aus dem Dreißigjährigen Krieg
Ringvorlesung »Barock: Kulturtransfer / Transferkultur«, Universität Paderborn, Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft
21.09.2019: Auferstehung und Ruinen. Das Bistum Paderborn im unsichtbaren Schatten des Dreißigjährigen Kriegs
Jahrestagung der Görres-Gesellschaft 2019, Paderborn
28.06.2019: Seelsorge an der Geschichte. Konfessionelle Historiographie und Paderborner Geschichtspolitik des 17. Jahrhunderts
Tagung »Katholische Konfessionalisierung in Paderborn? Religiöse Prozesse in der Frühen Neuzeit«, Universität Paderborn und Theologische Fakultät Paderborn
20.06.2019: Religious Discourses in the 16th Century
Tagung »Ways to Reconciled Diversity in Christianity and Islam«, Johann-Adam-Möhler-Institut (Paderborn), Institut für Ökumenische Studien (Strasbourg), Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (Paderborn)
29.06.2017: Autobiographik als ritterschaftliche Selbstverständigung: Das Beispiel der Argula von Grumbach
»Bielefelder Kolloquium« (Prof. Dr. Franz-Josef Arlinghaus), Universität Bielefeld, Historisches Institut
13.01.2011: Ulrich von Hutten, ein ritterschaftlicher Autobiograph?
Kolloquium »Neuere Forschung zur Geschichte der Frühen Neuzeit«, Justus-Liebig-Universität Gießen, Historisches Institut.
24.11.2010: Autobiographik als Ausdruck ritterschaftlicher Habitusbildung im Reich (1480-1560)
»Kolloquium zur Geschichte«, Bergische Universität Wuppertal, Historisches Seminar
01.09.2021: E-Learning Advanced
Höchstwertung für das Proseminar »Die Prozesse um Jeanne d’Arc«, SoSe 2021, Universität Paderborn
05.08.2020: Good Practice digitaler Lehre
Auszeichnung Good Practice digitaler Lehre für das Proseminar »Konquista und Mission – Katholische Kultur(en) im frühneuzeitlichen Lateinamerika«, SoSe 2020, Universität Paderborn
20.12.2011: Förderung der Dissertation
durch Forschungsmittel der Fakultät für Kulturwissenschaften, Universität Paderborn
28.09.2016 - 30.09.2016: Moderation
Tagung »Wissensordnungen und Argumentationsmuster des Politischen im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit, 14.–16. Jahrhundert«, Universität Trier, Zentrum für Mediävistik
Publikationen
Ausgewählte Publikationen
T. Moritz, in: S. Kopp, T. Moritz, N. Priesching (Eds.), Katholische Konfessionalisierung in Paderborn? Religiöse Prozesse in der Frühen Neuzeit, Aschendorff, Münster, 2021.
T. Moritz, in: C. Stiegemann, Erzbischöfliches Diözesanmuseum Paderborn (Eds.), Peter Paul Rubens und der Barock im Norden. Katalog zur Ausstellung im Erzbischöflichen Diözesanmuseum Paderborn, Michael Imhof, Petersberg, 2020, pp. 136–147.
T. Moritz, Autobiographik als ritterschaftliche Selbstverständigung. Ulrich von Hutten, Götz von Berlichingen, Sigmund von Herberstein, V & R unipress, Göttingen, 2019.
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Wissenschaftliches Engagement
Seit 2018 | DFG-Schwerpunktprogramm 2130 "Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit"
assoziiertes Mitglied
Seit 2017 | AG "Säkularismus und nichtreligiöse Überzeugungssysteme" des Zentrums für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK), Paderborn
Seit 2016 | Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn e. V.
Seit 2016 | Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e. V.
Seit 2006 | Willibald-Pirckheimer-Gesellschaft zur Erforschung von Renaissance und Humanismus e. V.
Weitere Informationen
I. Aktuelles Projekt
Geschichtspolitik im Fürstbistum Paderborn nach dem Dreißigjährigen Krieg
Konflikte um religiöse Deutungshoheit wurden im 16. und 17. Jahrhundert zunehmend als eigentliche Ursachen eskalierender Gewalt identifiziert. Fragen der Konfession von anderen Lebensbereichen, allen voran dem Feld der nun als eigenständig begriffenen „Politik“, zu trennen, sollte deshalb den gesellschaftlichen Frieden wiederherstellen und sichern. Geistliche Herrschaft dagegen legitimierte eigentlich erst die konfessionelle Durchdringung, also ihre sichtbare Katholizität. Folglich mussten einerseits diese religiösen Selbstdeutungen in die neuen Diskurse reintegriert oder auch „übersetzt“ werden, andererseits die politische Praxis neu definiert und konfessionell aufgewertet werden, um geistliche Herrschaft ‚an sich‘ zu stabilisieren.
Ob und wie das gelang, soll hier anhand der Geschichtsschreibung – als Verständigungspraxis über Identität und Gemeinschaft und somit integraler Teil „politischer Kommunikation“ – untersucht werden. Im Fokus stehen die historiographischen Projekte Fürstbischof Ferdinands von Fürstenberg (1626–1683), die unter dem persönlichen wie institutionellen Eindruck von Dreißigjährigem Krieg und Westfälischem Frieden entstanden, aber weit darüber hinaus wirkten. Dabei finden theoretisch-methodische Einflüsse und praktische Beiträge des Rhetoriklehrers und Kontroverstheologen Jacob Masen SJ (1606–1681), namentlich seine bislang kaum näher beleuchtete Mitarbeit an den „Annales Paderbornenses“, besondere Beachtung.
Eigene Publikationen zum Thema:
- Mehr Barock wagen. Neuordnungen des Fürstbistums Paderborn aus dem Dreißigjährigen Krieg. In: Christoph Stiegemann (Hg.): Peter Paul Rubens und der Barock im Norden. Kat. Diözesanmuseum Paderborn. Petersberg 2020, S. 136–147.
- Seelsorge der Geschichte? Konfessionelle Geschichtspolitik im 17. Jahrhundert am Beispiel der Monumenta Paderbornensia Ferdinands von Fürstenberg. In: Stefan Kopp, Tilman G. Moritz und Nicole Priesching (Hgg.): Katholische Konfessionalisierung in Paderborn? Religiöse Prozesse in der Frühen Neuzeit. Münster 2021, S. 177–198.
- Das Commentariolum Ferdinands von Fürstenberg – eine lateinisch-deutsche Synopse. In: Kopp/Moritz/Priesching 2021, S. 199–239 (Kommentar, Edition, Übersetzung).