Eröffnungskonferenz von Sonderforschungsbereich der Universitäten Bielefeld und Paderborn
Rund 70 Mathematiker*innen kommen an diesem Mittwoch, 1. Februar, im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld zusammen. Anlass ist die Gründung des Sonderforschungsbereichs/Transregios „Ganzzahlige Strukturen in Geometrie und Darstellungstheorie“ (SFB/TRR 358). Der Verbund der Universitäten Bielefeld und Paderborn nahm Anfang Januar seine Arbeit auf. Eine Besonderheit der Forschung: Die Auseinandersetzung mit ganzzahligen Strukturen führt verschiedene mathematische Teilbereiche zusammen. Die Vorträge im Programm des Eröffnungskolloquiums beschäftigen sich mit dem neuen Ansatz des Sonderforschungsbereichs.
Was der Transregio für die Zusammenarbeit der beiden ostwestfälischen Universitäten bedeutet, werden Prof. Dr. Birgitt Riegraf, Präsidentin der Universität Paderborn, und Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld, in ihren Grußworten erläutern. Der Verbund ist der zweite gemeinsamen Transregio der beiden Universitäten.
Im ersten Vortrag geht es um die Grundzüge des neuen Transregions
Ganzzahlige Strukturen werden zum Beispiel in den mathematischen Disziplinen Geometrie, Analysis und Darstellungstheorie behandelt. In der Geometrie beispielsweise treten sie unter anderem als Pflasterungen auf – sich wiederholende Teilflächen, symmetrisch und lückenlos angeordnet, die komplexe mehrdimensionale Muster ergeben können.
Wie die Wissenschaftler*innen des neuen Verbunds vorgehen, um ganzzahlige Strukturen zu ergründen, erläutert Prof. Dr. Kai-Uwe Bux von der Universität Bielefeld, Experte für der Gruppentheorie und Geometrie in seinem Vortrag. Bux ist Sprecher des Transregio 358, sein Stellvertreter ist Prof. Dr. Igor Burban von der Universität Paderborn.
Prof. Dr. Bernhard Keller von der Universität Paris Cité (Frankreich) befasst sich in seinem anschließenden Vortrag mit der Donovan-Wemyss-Hypothese und zeigt daran, wie die mathematischen Teilbereiche Algebra und Geometrie verbunden sind. Wie sich die Spektraltheorie auf den Forschungsgegenstand des Transregios beziehen lässt, erläutert Prof. Dr. Anke Pohl von der Universität Bremen.
Auf eine zeitweise vernachlässigte Theorie aus der Algebra geht Prof. Dr. Matthew Morrow ein. Der Wissenschaftler kommt von der Universität Paris-Saclay (Frankreich) und der nationalen französischen Forschungsorganisation CNRS.
Sonderforschungsbereich wird mit 10,7 Millionen Euro gefördert
„Wir haben bei der Einladung der Gastredner*innen darauf geachtet, dass sie aus unterschiedlichen Teildisziplinen kommen, um im Kolloquium eine facettenreiche Übersicht über die Themen des Transregios zu bieten“, sagt Prof. Dr. Claudia Alfes-Neumann von der Universität Bielefeld. Und ihr Bielefelder Kollege Prof. Dr. Charles Vial ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir drei international bekannte Gastredner*innen gewinnen konnten.“ Claudia Alfes-Neumann und Charles Vial haben das Kolloquium gemeinsam mit Elena Tielker, der Koordinatorin des Sonderforschungsbereichs, organisiert.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den Sonderforschungsbereich/Transregio „Ganzzahlige Strukturen in Geometrie und Darstellungstheorie“ für zunächst vier Jahre. Die Fördersumme für den Transregio beträgt 10,7 Millionen Euro. Der Verbund wird von den Universitäten Bielefeld und Paderborn getragen, beteiligt ist zudem die Universität Bonn. Der Transregio vereint die Expertise von 23 Professor*innen aus den verschiedenen Teilgebieten der Mathematik. In den 20 Teilprojekten des Forschungsverbundes werden 32 Doktorand*innen und 28 Postdoktorand*innen tätig sein.
Sonderforschungsbereiche (SFB) sind langfristig angelegte Forschungseinrichtungen der Universitäten, in denen Wissenschaftler*innen im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Transregio (TRR) heißt ein Sonderforschungsbereich, wenn er von zwei oder drei Universitäten gemeinsam beantragt und getragen wird.