Universität Paderborn bei der Verstetigungskonferenz im Bundesprogramm „Kita-Einstieg“ in Berlin
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) fördert mit dem Bundesprogramm „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“ seit 2017 niedrigschwellige Angebote, die den Zugang zur Kindertagesbetreuung vorbereiten, begleiten und Hürden abbauen. Die gelungenen Ansätze und Strukturen im „Kita-Einstieg“ sollen auch über die Programmlaufzeit hinaus erhalten bleiben. Aus diesem Anlass hat das Bundesfamilienministerium alle Koordinierungs- und Netzwerkkräfte, kommunale Entscheidungsträger*innen der teilnehmenden Kommunen wie auch Ländervertretungen und Verbände am Freitag, 24. Juni, nach Berlin zu einer Verstetigungskonferenz eingeladen. Prof. Dr. Timm Albers und Maike Hoeft aus der Arbeitsgruppe Inklusive Pädagogik der Universität Paderborn trugen mit Vorträgen zur Konferenz bei.
Evaluation des Programms durch Paderborner Forscher
Die Arbeitsgruppe um Albers hat im Auftrag des BMFSFJ die Evaluation des Bundesprogramms „Kita-Einstieg: Brücken bauen in Frühe Bildung“ vorgenommen. Dafür haben die Forschenden verschiedene Methoden eingesetzt: „Wir haben Online-Fragebögen an die über das Programm finanzierten zusätzlichen Koordinierungsstellen – also Jugendämtern – in den 125 Kommunen in Deutschland gerichtet, Interviews mit Eltern, Fachkräften und Koordinierungsstellen geführt, Beobachtungen in den niedrigschwelligen Angeboten wie Eltern-Kind-Angebote durchgeführt, Gruppendiskussionen mit Fachkräften in Kitas, niedrigschwelligen Angeboten und Jugendämtern untersucht und Fragebögen zu den Qualifizierungsmaßnahmen im Programm ausgewertet“, erläutert Albers.
Die Ergebnisse der Wissenschaftler*innen der Universität Paderborn zeigen: „Mit dem Bundesprogramm ‚Kita-Einstieg‘ werden Familien mit Fluchterfahrung und ähnlichen Lebenslagen sehr gut an das deutsche Bildungssystem herangeführt“, resümiert Albers. Und weiter: Die Fachkräfte haben unterschiedliche Wege zu den Familien gefunden, beispielsweise über aufsuchende Arbeit, Dolmetscher oder Kulturlotsen. Die differenzsensible Ansprache der Familien führte zu mehr Vertrauen und Sicherheit beim Eintritt ins Bildungssystem. Kinder, die ein niedrigschwelliges Angebot wahrgenommen haben, hatten eine leichtere Eingewöhnung in der Kindertageseinrichtung. Und im Bereich der Professionalisierung zeigte sich ein Bedarf an vielfaltssensiblem Material und Weiterbildungsmaßnahmen. „Wir in der Arbeitsgruppe Inklusive Pädagogik entwickeln deshalb zur Zeit Qualifizierungsangebote, um diesem Bedarf gerecht zu werden“, so Albers.
Verstetigung des Bundesprogramms ist geplant
Verschiedene Koordinierungs- und Netzwerkstellen haben auf der Konferenz von ihren erzielten Erfolgen im „Kita-Einstieg“ berichtet, Verstetigungsstrategien vorgestellt und mit Entscheidungsträger*innen von Bund, Land und Kommune diskutiert. Das Bundesprogramm „Kita-Einstieg“ startete 2022 in die letzte Programmphase und fokussiert sich nun ganz darauf, die gesammelten Erfahrungen, die entwickelten Angebote und die aufgebauten Strukturen in den Kommunen nachhaltig zu festigen.
Die Bundesfamilienministerin Lisa Paus würdigt die Arbeit im Bundesprogramm: „Es liegt mir am Herzen, dass alle Kinder gute Startchancen erhalten. Dazu gehört gute Kindertagesbetreuung. Gute Kinderbetreuung bedeutet frühe Bildung. Und frühe Bildung ist ein Schlüssel zur Chancengerechtigkeit – gerade auch für Kinder, die in Armut aufwachsen. Deshalb fördert mein Ministerium das Programm "Kita-Einstieg". Es ist ein großer Erfolg: Mehr als 13.000 Kinder haben, Dank der engagierten Arbeit der Fachkräfte und der vielfältigen Angebote, den Weg in die Kindertagesbetreuung gefunden. Wir haben mit unserem Programm den Anschub geleistet. Die einzelnen Standorte sind mit ihrem Erfahrungsschatz und ihrer Vernetzung vor Ort für die Fortführung und Verstetigung der Angebote gut aufgestellt.“
Weitere Informationen und Einblicke die Umsetzung des Bundesprogramms „Kita-Einstieg“ gibt es auf der Webseite www.fruehe-chancen.de/kita-einstieg.