Der Frage, wie es gelingen kann, dass alle Kinder und Jugendlichen in Europa an digitalen Transformationsprozessen nicht nur teilhaben, sondern diese – und damit ihre eigene Zukunft und die Zukunft der Gesellschaft – aktiv mitgestalten können, gingen Forscher*innen und Stakeholder*innen des europäischen DigiGen-Projektes am 12. November auf der Konferenz Bildung Digitalisierung 2021 nach.
Im DigiGen-Projekt (kurz für „The Impact of Technological Transformations on the Digital Generation“, Laufzeit: Dezember 2019 bis November 2022), das von der Europäischen Kommission im Rahmen der Horizon-2020-Richtlinie gefördert wird, wird unter dem Aspekt der Bildungsgerechtigkeit Wissen darüber generiert, wie die technologischen Entwicklungen unserer Zeit den schulischen und privaten Alltag von Kindern und Jugendlichen beeinflussen. Neben Deutschland sind Forschungsteams aus Norwegen, Griechenland, England, Österreich, Spanien, Rumänien und Estland Teil des Gesamtvorhabens. Das Forschungsteam aus Deutschland ist unter Leitung von Prof. Dr. Birgit Eickelmann an der Universität Paderborn angesiedelt (weiterführende Informationen unter: go.upb.de/digigen).
Im Rahmen der Konferenz Bildung Digitalisierung (KonfBD21), die als Leitkonferenz für gute Schule in der digitalen Welt im deutschsprachigen Raum gilt, wurden DigiGen-Projektergebnisse der Teilbereiche „ICT in Education“ (Prof. Dr. Birgit Eickelmann, Universität Paderborn) sowie „ICT use in family life“ (Dr. Olaf Kapella, Universität Wien) vorgestellt und wichtige Impulse für die Transformation von Bildung in der digitalen Welt gesetzt. So ging aus den Vorträgen von Prof. Dr. Birgit Eickelmann und Dr. Olaf Kapella deutlich die Wechselwirkung der Bereiche Schule und Familie hervor, die im Anschluss in einer moderierten Diskussion mit zwei im Projekt benannten Stakeholder*innen (Prof. Dr. Dorothee Meister und Dr. Ekkehard Winter) sowie dem Plenum diskutiert wurden.
Mit den Vorträgen sowie der anschließenden Diskussion wurde nicht nur die Bedeutsamkeit von Kindern und Jugendlichen als aktive Mitgestalter*innen digitaler Transformationsprozesse hervorgehoben, sondern auch die Wichtigkeit, Familien als individuelles Fundament zur Entwicklung digitaler Kompetenzen zu verstehen. Schulen – mit besonderem Blick auf Bildungsgerechtigkeit – sollten an dieser Stelle als Möglichkeit gesehen werden, Familien unter Berücksichtigung sozialer Unterschiede in einer förderlichen Kompetenzentwicklung von Kindern und Jugendlichen im digitalen Zeitalter zu unterstützen. Die Relevanz, Schule nicht kontextlos, sondern in ihrer Wechselseitigkeit mit dem System Familie zu betrachten, konnten die im Rahmen des DigiGen-Projektes vorgestellten Ergebnisse unterstreichen.
Über das DigiGen-Projekt hinaus diskutierte Prof. Dr. Birgit Eickelmann in der abschließenden Session gemeinsam mit Jacob Chammon, Vorstand des Forums Bildung Digitalisierung und nationaler Stakeholder im Projekt DigiGen, Dr. Nina Lemmens und Silke Müller sowie mit Gästen aus Schulpraxis, Bildungsforschung und Zivilgesellschaft Eindrücke und Highlights der Konferenz Bildung Digitalisierung. Dabei wurde insbesondere in den Blick genommen, welche Impulse mitzunehmen sind und welche Perspektiven sich für das System Schule, aber auch die Bildungspolitik im Jahr 2022 eröffnen. Prof. Dr. Birgit Eickelmann stellt heraus: „Wir brauchen neuere, agilere Strukturen” (siehe dazu auch das Interview: https://www.forumbd.de/blog/konfbd21-birgit-eickelmann-wir-brauchen-neuere-agilere-strukturen/)