Universitäten Bielefeld und Paderborn und Fachhochschule Bielefeld treten für Vermittlung von Datenkompetenz ein
Die Data-Literacy-Charta stellt Datenkompetenz („Data Literacy“) als essenziellen Teil der Allgemeinbildung heraus. Ihre Unterzeichner*innen stehen für ein gemeinsames Verständnis von Datenkompetenz und deren Bedeutung für Bildungsprozesse ein. Die Universität Bielefeld, die Universität Paderborn und die Fachhochschule Bielefeld haben jetzt gemeinsam die Data-Literacy-Charta unterzeichnet. Seit 2019 engagieren sich die beiden Universitäten und die Fachhochschule in dem Projekt DataLiteracySkills@OWL in der Vermittlung von Daten-kompetenz. Mit der Unterzeichnung der Charta verpflichten sich die beiden Universitäten und die Fachhochschule, Maßnahmen zu ergreifen, um das Verständnis von Data Literacy zu verbreiten und die dazugehörigen Kompetenzen zu stärken.
Initiiert wurde die Vereinbarung vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und zahlreichen Partner*innen. Die Data-Literacy-Charta baut auf der Datenstrategie der Bundesregierung und der Berliner Erklärung zur Digitalen Gesellschaft auf. Unter Data Literacy wird die Kompetenz verstanden, sinnvoll und in qualifizierter Weise mit Daten umgehen zu können. Data Literacy umfasst die Fähigkeit, Daten kritisch prüfend und aufmerksam zu sammeln, zu managen, zu bewerten und anzuwenden, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
„Unsere Welt ist geprägt von einer zunehmenden Digitalisierung“, sagt Professor Dr. Reinhold Decker, Prorektor für Informationsinfrastruktur und Wirtschaft der Universität Bielefeld. „Mit der Unterstützung der Charta stellt die Universität Bielefeld heraus, dass sie sich fortlaufend dafür engagiert, Studierende wie auch Wissenschaftler*innen aller Fachrichtungen im Umgang mit Daten zu stärken. Es ist ein starkes Signal, dass gemeinsam mit uns gleich zwei weitere Hochschulen aus der Region die Charta ausdrücklich unterstützen.“
„Datenkompetenz ist nicht nur essenziell für individuelle Bildungsbiografien, sondern für die erfolgreiche Teilhabe an allen Bereichen des Lebens, in persönlicher wie in professioneller Hinsicht“, sagt Professor Dr. René Fahr, Vizepräsident für Wissens- und Technologietransfer der Universität Paderborn. Die Universität Paderborn setzt sich deshalb aktiv dafür ein, die mit der Charta verbundenen Leitprinzipien strukturell zu verankern und entsprechende Kompetenzen auf allen Ebenen zu fördern.
Mit Blick auf die Unterzeichnung der Data-Literacy-Charta erklärt Professor Dr. Ulrich Schäfermeier, Vizepräsident für Internationales und Digitalisierung an der Fachhochschule Bielefeld: „Als Hochschule erkennen wir die Bedeutung dieser Zukunftskompetenz und schärfen bei unseren Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Beschäftigten nicht nur die Awareness für Datenkompetenzen, sondern wollen sie dazu befähigen, Daten im gesellschaftlichen und beruflichen Kontext zweckgerichtet und reflektiert zu nutzen.“
Im Verständnis der Charta ist Data Literacy der Schlüssel, um Daten systematisch in Wissen zu verwandeln. Datenkompetenz ermöglicht etwa, souverän und verantwortungsvoll mit eigenen und fremden Daten umzugehen. Sie unterstützt Menschen dabei, neue Treiber und Technologien wie Big Data, Künstliche Intelligenz oder das Internet der Dinge zur Erfüllung individueller Bedürfnisse zu nutzen. Datenkompetenz ist heute aber auch erforderlich, um gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen und globale Probleme zu lösen.
Gemäß der Charta sind fünf Leitprinzipien mit Data Literacy verbunden:
• Data Literacy muss allen Menschen zugänglich sein.
• Data Literacy muss lebenslang in allen Bildungsbereichen vermittelt werden.
• Data Literacy muss als transdisziplinäre Kompetenz fachübergreifend vermittelt werden.
• Data Literacy muss den gesamten Prozess der Erkenntnis- und Entscheidungsfindung mit Daten systematisch abdecken.
• Data Literacy muss Wissen, Fähigkeiten und Werthaltungen für einen bewussten und ethisch fundierten Umgang mit Daten umfassen.
Die Universitäten Bielefeld und Paderborn und die Fachhochschule Bielefeld verfolgen in einer Reihe von Projekten das Ziel, Datenkompetenz als Lehr- und Lernziel universitätsweit zu verankern. Insbesondere mit dem 2019 begonnenen Projekt DataLiteracySkills@OWL (DaLiS@OWL) arbeiten die Universitäten und die Fachhochschule daran, Studierende auf eine zunehmend datengetriebene Wissenschaft, Arbeitswelt und Gesellschaft vorzubereiten. Zu dem Projekt gehört auch die Einführung eines mit der regionalen Wirtschaft und Wissenschaft abgestimmten Kompetenznachweises für datenkompetente Absolvent*innen. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen. Es ist Teil der bundesweiten Data-Literacy-Vernetzungsinitiative des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft.