Dokumentarfilm gibt Einblicke in das Stützpunktsystem zur Förderung des paralympischen Spitzensports
Zur Förderung des paralympischen Spitzen- und Nachwuchsleistungssports gibt es in Deutschland ein Stützpunktsystem. Ziel dieser Trainingsstützpunkte ist es, für Athlet*innen mit Behinderung optimale Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Leistungssportkarriere zu schaffen. Wissenschaftler*innen der AG „Inklusion im Sport“ am Department Sport und Gesundheit der Universität Paderborn untersuchen dieses System bereits seit fast zwei Jahren, um Bedarfe zu analysieren und Handlungsempfehlungen daraus abzuleiten. Nun haben sie einen kurzen Dokumentarfilm mit dem Titel „Analyse des Stützpunktsystems zur Förderung des paralympischen Spitzen- und Nachwuchsleistungssports“ produziert. Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft hat das Filmprojekt maßgeblich gefördert.
Stärken und Schwächen der Stützpunktarbeit aufdecken
„Seit 2009 sind paralympische Trainingsstützpunkte vor allem dort entstanden, wo eine hohe Konzentration von Athlet*innen mit Behinderung aufgrund gewachsener Sportstrukturen des paralympischen Spitzensports existiert“, erklärt AG-Leiterin Prof. Dr. Sabine Radtke. „Aktuell gibt es 16 paralympische Stützpunkte, die über das gesamte Bundesgebiet verteilt sind, wobei die Voraussetzungen an den verschiedenen Standorten für die Sportarten Badminton, Leichtathletik, Schwimmen, Radsport, Tischtennis, Rollstuhlbasketball, Goalball und Ski Nordisch sehr heterogen sind. Es wird Zeit, das aktuelle Stützpunktsystem wissenschaftlich zu analysieren, um Stärken und Schwächen aufzudecken.“
Unter Radtkes Federführung wurde der Dokumentarfilm an den Stützpunkten in Cottbus, Hannover und Leverkusen sowie an der Universität Paderborn gedreht, um die Besonderheiten der verschiedenen Standorte aufzuzeigen. Im Film kommen sowohl die Stützpunktleitenden als auch Sportler*innen in Interviews zu Wort. Außerdem erläutern Radtke und ihre wissenschaftliche Mitarbeiterin Pia Freier den Hintergrund ihrer Forschungsarbeiten. Auch hier spielen Interviews eine maßgebliche Rolle: „Bisher haben wir schon über 70 Interviews mit Stützpunktleitungen, Trainer*innen sowie Athlet*innen geführt, die uns qualitative Aussagen zum aktuellen Status quo der paralympischen Trainingsstützpunkte erlauben“, erläutert Pia Freier. Wichtig seien die subjektiven Bewertungen der Stützpunkte durch die Sportler*innen selbst. Dabei gehe es nicht darum, negative Seiten anzuprangern, sondern die Bedeutung der Stützpunktarbeit herauszustellen und – wo nötig – zu optimieren. Das Forschungsprojekt der Universität Paderborn könne somit laut Freier ein Katalysator für die Fortentwicklung des Systems insgesamt sein.
Der Film bietet eine kompakte Zusammenfassung des Projekts und seiner Ziele. Er ist auf YouTube abrufbar unter: https://youtu.be/_uugZp91LYU.