Im Sommer 2018 fing alles an: Als die damaligen Studenten Richard Kleeschulte, Artur Nachtigal und David Port sowie der Speditionskaufmann Lukas Petrasch an einem zweitägigen Corporate Workshop des Technologietransfer- und Existenzgründungs-Center der Universität Paderborn (TecUP) teilnahmen und ein digitales Logistik-Geschäftsmodell entwickelten, wurde die Idee für Cargoboard geboren. Initiiert wurde der Workshop von der CargoLine, einem Verbund mittelständischer Speditionsunternehmen. Nur ein dreiviertel Jahr später, im April 2019, gründeten die vier Co-Founder zusammen mit der CargoLine ein eigenes Unternehmen.
Das in der garage33, dem Event- und Co-Working-Space des TecUP, entstandene Start-up Cargoboard ist eine digitale Spedition mit dem Fokus auf Stückgutsendungen, die gewerblichen Versendern eine Plattform inklusive Preisrechner bietet. „Wir agieren nicht aus der Position eines reinen Vermittlers oder eines Preisvergleichs-Portals, sondern als Erstspediteur und Vertragspartner. Somit übernehmen wir den kompletten Service und unterstützen unsere Kunden weit über den Buchungsprozess hinaus. Durch diese Nähe zum Kunden können wir unsere internen Prozesse immer weiter verbessern, was letztlich unseren Kunden zu Gute kommt.“, erklärt Richard Kleeschulte im Interview mit TecUP über die Erfolgsgeschichte von Cargoboard.
Heute, etwas mehr als ein Jahr nach der Gründung, schaut das Team auf eine beeindruckende Entwicklung zurück. Cargoboard hat als Tochter der CargoLine heute über 7.000 registrierte Kunden, einen siebenstelligen Jahresumsatz und ein 13-köpfiges Team. Mittlerweile sitzt das Cargoboard Team nicht mehr beim TecUP, sondern in ihrem eigenen Büro am Marienplatz in Paderborn, auf das sie besonders stolz sind. Hier setzen sie nun Meilenstein für Meilenstein: „Nicht selten bekommen wir zum Beispiel Donnerstagabends eine WhatsApp Nachricht, in der Lukas wieder von einem neuen Tagesrekord an Sendungen schreibt. Das motiviert natürlich das ganze Team und sorgt dafür, dass am nächsten Morgen alle noch eine Schippe drauflegen“, berichtet Richard Kleeschulte mit einem Lachen.
Selbst die Corona-Pandemie, die die Logistikbranche relativ stark getroffen hat, konnte den Erfolgskurs von Cargoboard nicht bremsen. „Wir haben enorm von unserem digitalen Kundenzugang profitiert. Viele Unternehmen mussten ihre Geschäftsmodelle komplett umstrukturieren. Da hatten wir natürlich einen großen Vorteil.“, so Richard Kleeschulte. Der Mutterkonzern CargoLine als namhaftes Logistik Netzwerk bietet dem Start-up natürlich auch einen Mehrwert. Ein bestehendes Netzwerk, eine etablierte Marke und der enge Austausch mit den Speditionen stellen die optimale Grundlage. Doch die CargoLine profitiert ebenfalls von dem Start-up, denn das digitale Geschäftsmodell Cargoboards stellt die perfekte Ergänzung zum bestehenden Stückgutnetzwerk.
Kleeschulte und seine Mitgründer blicken bereits mit einem Lächeln auf ihre Erfolge zurück, doch jetzt ist das Wichtigste, dranzubleiben: „Was wir in diesem Jahr noch anstoßen wollen, sind die ersten Schritte der Internationalisierung.“ Auch ihre Online-Plattform wollen sie optimieren, noch kundenfreundlicher machen, sodass das Versenden für den Endverbraucher noch einfacher wird. Der Hauptstandort soll aber in Paderborn bleiben - dort, wo alles angefangen hat.
Text: TecUp