Die Kooperation zwischen dem Kreis Paderborn und der Uni Paderborn hat Tradition: Bereits zum vierzehnten Mal vergab der Kreis zusammen mit der Stiftung Studienfonds OWL Stipendien an Studierende der Uni Paderborn. Die ausgezeichneten Stipendiat*innen bewarben sich mit einem Studienprojekt im Rahmen einer Projekt- oder Abschlussarbeit und überzeugten durch ihre Impulse für die Regionalentwicklung. Insgesamt werden fünf Studierende verschiedener Fakultäten mit je 1.000 Euro ein Jahr lang gefördert. Die Stiftung Studienfonds OWL koordiniert diese Förderung und nimmt die Stipendiat*innen in ihr Netzwerk mit einem umfangreichen ideellen Förderprogramm auf.
Bei der Vergabe der Stipendien, die in diesem Jahr im großen Sitzungssaal des Kreishauses Paderborn stattfand, dankte Uni-Präsidentin Prof. Dr. Birgitt Riegraf dem Landrat des Kreises Paderborn, Manfred Müller, für die langjährige Kooperation. Müller hob den großen Stellenwert der Universität für die Entwicklung der gesamten Region Ostwestfalen-Lippe hervor und lobte insbesondere die anwendungsorientierte Forschung, die von der Universität in die Region getragen wird. Er zeigte sich mit Riegraf und Katja Urhahne, Geschäftsführerin des Studienfonds OWL, interessiert und hoch erfreut über die spannenden Themen der Studienarbeiten, die alle einen Bezug zum Kreis aufweisen: „Ich bin jedes Jahr aufs Neue begeistert, in welcher Vielfalt die Studierenden sich mit Themen befassen, die uns hier in der Region ganz aktuell umtreiben – sei es in den Schulen, der technischen Forschung oder im Sport.“. Uni-Präsidentin Riegraf ergänzte: „Wir sind dem Kreis Paderborn sehr dankbar dafür, dass die Arbeit unserer Studierenden in ihrer Umsetzungsrelevanz für die Region wahrgenommen und über dieses Programm ganz direkt unterstützt wird.“ Gemeinsam gratulierten sie den neuen Stipendiat*innen und tauschten sich – mit dem aktuell gebotenen Abstand, der im großen Saal des Kreishauses problemlos möglich war – über die einzelnen Themen aus.
Mit einem Stipendium ausgezeichnet wurden:
Felix Agethen, der eine Bachelor-Arbeit mit dem Titel „Bewegungsförderung im schulischen Ganztag” verfasst und den aktuellen Zustand der städtischen Grundschulen im Stadtgebiet Bad Wünnenberg erhoben hat. Ziel ist es, den Schulen und Schulträgern Möglichkeiten aufzuzeigen, Schulkindern im offenen Ganztag Bewegungsangebote in Form von Angeboten in der Schule oder in Kooperation mit Sportvereinen zu ermöglichen.
Joel-Joshua Menk, der in seiner Masterarbeit mit dem Titel „Implementierung einer Bewertungsmethode für Wasserverbräuche am Beispiel eines international agierenden Automobilzulieferers mit dem Ziel einer abwasserneutralen Produktion“ am Beispiel der Paderborner Benteler Automobiltechnik GmbH analysiert, wie sich Unternehmen auf die neuen Herausforderungen bei der Nachhaltigkeitsbewertung vorbereiten können und wie das Ziel einer abwasserneutralen Produktion umgesetzt werden kann. Dabei soll ein Konzept zur Minimierung der durch den Wasserverbrauch verursachten Umweltwirkungen von Organisationen entwickelt werden. Es leistet damit einen Beitrag zur Förderung des Bewusstseins für Nachhaltigkeitsthemen im Kreis Paderborn und darüber hinaus.
Romina Müller, die in ihrer Projektarbeit „Epidemiologie von Kopfbällen im Kinder- und Jugendfußball im Kreis Paderborn“ forscht. Um die aktuelle Situation im deutschen Nachwuchsfußball besser einzuschätzen, untersucht dieses Projekt die Umfänge und Arten von Kopfbällen in leistungsorientierten Jugendteams des Kreises Paderborn im Längsschnitt. Ziel ist es, das Kopfballverhalten einzelner Altersklassen unter Berücksichtigung des Geschlechts zusammenzutragen und gegenüberzustellen, um weiterführend einen internationalen Vergleich zwischen dem regionalen Kopfballaufkommen bei Kindern und Jugendlichen im Kreis Paderborn und dem anderer Länder aufstellen zu können. Zusätzlich werden die Vereine im Kreis Paderborn durch diese Arbeit für das Thema „Kopfbälle“ sensibilisiert und informiert.
Maik Otte, der in seiner Masterarbeit mit dem Titel „Konzeption einer Unterrichtseinheit mit neueingeführter Simulationssoftware für die SPS-Programmierung sowie Entwicklung und Erprobung einer adressatenspezifischen Evaluation“ forscht und eine Unterrichtseinheit für den Ausbildungsberuf „Elektroniker/in für Betriebstechnik“ konzipiert. Als Lernträger dient eine explizit für diese Lernsituation neu eingeführte Simulationssoftware, die eine Industrieanlage realistisch simuliert und mit der vorhandenen SPS-Technik angesteuert werden kann. In einem fiktiven Szenario führen die Schülerinnen und Schüler eine Erweiterungsmaßnahme durch, die mehrere Themengebiete streift und in einem Funktionstest unter realistischen Bedingungen mündet. Da die Unterrichtseinheit durch die Corona-Pandemie nicht unter Realbedingungen getestet werden kann, besteht ein weiteres Ziel dieser Arbeit in der Entwicklung einer Evaluationsmethode zur Analyse der Unterrichtsmaterialien durch erfahrene Lehrkräfte.
Dominique Willing, der in seiner Masterarbeit mit dem Titel „Social Start-ups in Ostwestfalen-Lippe: Welche Entwicklungsmöglichkeiten existieren für das derzeitige Ökosystem?“ folgenden Fragestellungen nachgeht: Inwiefern ist das derzeitige Ökosystem in OWL geeignet für die Entstehung und Förderung von Social Start-ups? Welche Maßnahmen sind erforderlich, um die Entstehung und erfolgreiche Entwicklung von Social Start-ups in OWL zu unterstützen? Die Arbeit soll mögliche Wege aufzeigen das Ökosystem für Gründer*innen von Social Start-ups nachhaltig gründungsfreundlicher zu gestalten und in Form eines Reports gezielt unterstützenden Organisationen sowie Social Start-ups in OWL zur Verfügung gestellt werden.
Weitere Informationen zur Stiftung Studienfonds OWL und ihren Stipendienangeboten: www.studienfonds-owl.de
Text: Stiftung Studienfonds OWL