Pa­der­bor­ner For­scher*in­nen op­ti­mie­ren Nut­zung von Pro­dukt­da­ten

 |  Forschung

Industrie 4.0 ist in aller Munde. Unsere Welt wird zunehmend digitaler, mehr und mehr Daten stehen zur Verfügung. Diese gilt es intelligent zu nutzen – auch in der strategischen Produktplanung. Der Frage „Wie?“ gehen Forscher*innen des Heinz Nixdorf Instituts der Universität Paderborn in dem Projekt DizRuPt (Datengestützte Retrofit- und Generationenplanung im Maschinen- und Anlagenbau) nach. Mit Partnern aus der Industrie entwickeln die Wissenschaftler*innen ein neuartiges Vorgehen zur strategischen Produktplanung: Daten über die Nutzung der Produkte sollen Unternehmen dabei helfen, heutige und zukünftige Produkte zu verbessern. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ mit insgesamt 2,3 Millionen Euro für drei Jahre gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.

„Im Zeitalter der Daten bietet sich Unternehmen die große Chance, ein viel tieferes Verständnis über die eigenen Produkte und deren Nutzung aufzubauen. In DizRuPt arbeiten wir an der Fragestellung, wie Unternehmen ihre Produkte mit Hilfe der Daten systematisch verbessern können, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein“, erklärt Maurice Meyer, Wissenschaftler im Bereich „Advanced Systems Engineering“ am Heinz Nixdorf Institut. Durch einen intensiven Austausch mit vier Industrieunternehmen werden aus der Analyse von Daten neue Features und Funktionen abgeleitet. Zu den Partnern zählen Diebold Nixdorf, Weidmüller, Lasco Umformtechnik und Westaflex. Bei Westaflex betrachten die Forscher*innen beispielsweise Lüftungssysteme, bei Diebold Nixdorf Geldautomaten. 

Das Forschungsprojekt ist in fünf Teile gegliedert. Zunächst stellen die Forscher*innen Vermutungen über Verbesserungspotentiale auf. Diese werden im zweiten Schritt mit Datenanalyseverfahren untersucht. Anschließend können die Ergebnisse für die strategische Generationen- und Retrofitplanung genutzt werden. Retrofitting beschreibt die Nachrüstung von Funktionen und Features, um beispielsweise die Leistung oder die Produktivität einer Maschine zu steigern. Am Ende geht es um die praktische Umsetzung: Die Wissenschaftler*innen unterstützen die Firmen dabei, Abläufe zur Nutzung der Daten zu gestalten. 

Institutionen und Unternehmen außerhalb des Projekts können ebenfalls von den Ergebnissen profitieren. Ein sogenannter Begleitkreis bietet allen Interessierten die kostenfreie Möglichkeit, Einblicke in das Projekt zu gewinnen und die Fortschritte zu verfolgen. 

Weitere Informationen unter: www.dizrupt.de

Foto (Heinz Nixdorf Institut): Das DizRuPt-Konsortium beim Kick-Off des Projekts am 24. Januar 2019.