Am Dienstag, 25. Juni, nahm Prof. Dr. Johannes Blömer, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Paderborn, in Berlin von Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey und Oliver Schmitz, Geschäftsführer der berufundfamilie Service GmbH, das Zertifikat zum audit familiengerechte hochschule entgegen. Die Universität Paderborn hatte zuvor erfolgreich das Dialogverfahren zum audit durchlaufen. Das audit steht Arbeitgebern offen, die seit mindestens neun Jahren mit dem audit eine strategisch angelegte familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik verfolgen. Die Universität Paderborn wurde 2005 als erste Universität in NRW erstmals mit dem Zertifikat zum audit ausgezeichnet, das bislang eine Laufzeit von drei Jahren hatte.
Nach fünf Re-Auditierungen folgte nun das Dialogverfahren, das mit dem Zertifikat mit dauerhaftem Charakter honoriert wird. Ziel des Dialogverfahrens ist es, den hohen Entwicklungsstand der familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik zu halten und in einzelnen ausgesuchten Bereichen das Optimierungspotenzial zu nutzen.
Vom audit sowie den in diesem Zusammenhang entwickelten Angeboten können alle Mitglieder der Hochschule mit Kind(ern) und/oder pflegebedürftigen Angehörigen profitieren. Zu den bereits realisierten Maßnahmen und Angeboten an der Universität Paderborn zählen beispielsweise die Kinderkurzzeitbetreuung PUKi, die Verabschiedung eines Familienparagrafen für die Studien- und Prüfungsordnungen der Universität, die Erweiterung des Kinderbetreuungsangebots des Studierendenwerks, die Einrichtung eines Dual Career Services sowie des FamilienServiceBüros als Beratungsstelle für Beschäftigte und Studierende.
„In den nächsten Jahren wird die Konsolidierung und Evaluation der bisherigen Maßnahmen und Instrumente zur familiengerechten Hochschule sowie deren bedarfsgerechte Anpassung und Weiterentwicklung im Fokus stehen“, so audit-Projektleitung und zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Universität Paderborn Irmgard Pilgrim.
Das audit berufundfamilie und das audit familiengerechte hochschule
Einsetzbar in allen Branchen und unterschiedlichen Betriebsgrößen, erfasst das audit den Status quo der bereits angebotenen familien- und lebensphasenbewussten Maßnahmen, entwickelt systematisch das betriebsindividuelle Potenzial und sorgt dafür, dass Familienbewusstsein in der Organisationskultur verankert wird. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Prozesses erteilt ein unabhängiges, prominent mit Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden besetztes Kuratorium das Zertifikat zum audit. Seit der Einführung des audit im Jahr 1998 wurden rund 1.800 Arbeitgeber mit dem Zertifikat ausgezeichnet. Aktuell sind insgesamt 991 Arbeitgeber nach dem audit berufundfamilie bzw. audit familiengerechte hochschule zertifiziert, darunter 482 Unternehmen, 403 Institutionen und 106 Hochschulen. Davon können rund 2 Millionen Beschäftigte und etwa 1,4 Millionen Studierende profitieren.