Das studentische Programmkino Lichtblick setzt seine aktuelle Reihe „Träume. Erzählen | Versinken“ zu Träumen und traumartigem Erzählen im Film mit Andrei Tarkowskis Der Spiegel (1975) fort. Es ist der vielleicht persönlichste Film dieses großen russischen Regisseurs, der das konventionelle Erzählkino weit zu überschreiten und einige der poetischsten Bilder der Filmgeschichte zu erschaffen vermochte. Im Spiegel verbinden sich autobiographisch geprägte Erinnerungsfragmente und Träume mit dokumentarischen Aufnahmen zu einem Bewusstseinsstrom, welcher den Zuschauer entlang der prägendsten Kindheits- und Jugenderfahrungen des Protagonisten Alexei mitreißt. Die individuellen Erinnerungen spiegeln gleichzeitig vielfach das kollektive Gedächtnis einer ganzen Generation, konservieren ein Stück Zeitgeschichte im Umfeld des Zweiten Weltkriegs bis in die 1960er hinein.
Tarkowski schrieb, man müsse sich den Spiegel so ansehen, „wie man die Sterne, das Meer oder eine schöne Landschaft betrachtet.“ Am kommenden Dienstag um 20:30 gibt es dazu im Pollux eine seltene Gelegenheit, bei der der Film in seinem ursprünglichen 35mm-Format (deutsche Fassung) in analoger Projektion erlebt werden kann.
Einsicht in das gesamte Programm und weitere Infos zu Lichtblick gibt es auf www.lichtblick-kino.de.
Зеркало / Der Spiegel (Andrei Tarkowski, UDSSR 1975; 35mm DF)
Dienstag, 21. Mai
20.30 Uhr
Pollux
Westernstraße 34, 33098 Paderborn