Unter der Federführung von Prof. Dr. Annette Brauerhoch, Filmwissenschaftlerin an der Universität Paderborn, ist es der studentischen Programmkinogruppe Lichtblick e. V. gelungen, mit „Vanishing Days“ (2018) einen chinesischen Film nach Paderborn zu holen, der in Deutschland keinen Verleih hat. Nun gibt es am Donnerstag, 23. Mai, um 20.30 Uhr im Pollux (Westernstraße 34) die einmalige Gelegenheit, den Film zu sehen. Eine Reservierung wird empfohlen.
Bei „Vanishing Days“ handelt es sich um einen Film, der auf vielen internationalen Festivals gezeigt und erst im vergangenen Februar beim 4. Chinesischen Filmfestival in Düsseldorf und Frankfurt für die beste Regie ausgezeichnet wurde. Durch ihr Mitwirken als Jurymitglied konnte Brauerhoch mit der Produktionsfirma „Midnight Blur | Parallax Films“ Kontakt aufnehmen, sodass der Film nun für eine einmalige Vorführung in Paderborn zur Verfügung gestellt wird. Großzügige Unterstützung leistete bei der Filmmiete auch das Paderborner Konfuzius Institut.
„Vanishing Days“ ist der Debütfilm des erst 22-jährigen Regisseurs Zhu Xin und konnte trotz eines kleinen Produktionsbudgets bereits bei der diesjährigen Berlinale für viel Aufmerksamkeit sorgen. Die Handlung spielt im chinesischen Hangzhou am Kaiserkanal und beschreibt den Alltag einer Kleinfamilie in einer jener gesichtslosen Hochhaussiedlungen, wie sie für Großstädte nicht nur in China typisch sind. Dabei entwickelt der Film einen Rhythmus, der außerweltlich wirkt: Es entsteht eine unwirkliche, trance- und traumartige Mischung zwischen Alltagsszenen und mythischen Vorkommnissen in unheimlichen Höhlen. Natur und ihre Geheimnisse prallen auf Großstadtrealität und banalen Alltag, der plötzlich fremd wirkt.