Banken- und Finanzkrise, Flüchtlingsfrage, die schier endlose Brexitdebatte und das Erstarken EU-kritischer rechtspopulistischer Parteien: Einigen aktuellen Zeitdiagnosen zufolge scheint die Europäische Union in einer tiefen Krise zu stecken und die zahlreichen Krisensymptome das europäische Projekt in seiner Gesamtheit infrage zu stellen. Von manchem wird die Europawahl Ende Mai bereits zur Schicksalswahl stilisiert. Welche Lehren können wir aus der Geschichte der EU ziehen, um mit der aktuellen Situation umzugehen und die (vermeintliche) Krise zu meistern? Dazu hält Prof. Dr. Kiran Klaus Patel im Rahmen der „Paderborner Europavorlesungen“ am Donnerstag, 2. Mai, um 19 Uhr im Historischen Rathaus Paderborn einen Vortrag. Interessierte sind herzlich eingeladen.
Der deutsch-britische Historiker ist seit 2011 Professor für europäische Geschichte und Globalgeschichte an der niederländischen Universität Maastricht und seit 2014 Inhaber eines Jean-Monnet-Lehrstuhls. Patel ist Autor und Herausgeber zahlreicher Veröffentlichungen zur Geschichte der Europäischen Integration. Zuletzt schrieb er deren bisherige Standarderzählung neu, indem er sich kritisch mit europäischen Mythen und Selbstbildern auseinandersetzte, aber auch Europakritiken kritisch durchleuchtete.
Die Vorlesung mit Kiran Klaus Patel wird vom Arbeitsbereich Zeitgeschichte und vom Institut für Romanistik der Universität Paderborn organisiert.