Seit 15 Jahren bereichert das studentische Programmkino Lichtblick die Paderborner Kulturlandschaft mit eigens kuratierten Filmprogrammen im analogen Gewand. Im Rahmen des Jubiläumsprogramms „Can‘t Think Straight – Skizzen für ein anderes Kino“ suchten die Studierenden in den letzten Monaten nach den Möglichkeiten eines Kinos außerhalb des heteronormativen Mainstreams.
Zum Abschluss werden am Montag, den 28. Januar, ab 19 Uhr zwei Filme des deutschen Kultregisseurs Rosa von Praunheim im Pollux gezeigt. Der 1972 im WDR ausgestrahlte „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ behandelt die Suche des jungen Daniel nach Idealen und einem sinnstiftenden Lebenskonzept in der Berliner Schwulenszene. Von Praunheim empörte damit die bürgerlichen Gemüter der frühen 1970er und legte einen wichtigen, auch szeneintern kontrovers diskutierten Baustein für die moderne Homosexuellenbewegung in Deutschland. Ausgehend vom großen politischen Einfluss dieses Films soll eine etwa halbstündige Podiumsdiskussion die Chancen sowie – auch als kritischer Rückblick auf das Programm – insbesondere die heutige Relevanz des Kinos als Beitrag zum politischen Diskurs befragen. Der Abend und das Programm enden auf einer heiteren Note mit von Praunheims Kultfilm „Die Bettwurst“, der einem der tollsten Liebespaare der Filmgeschichte mit aufgeregt tastender Kamera durch Kiel folgt.
Karten für den Abschlussabend mit Podiumsdiskussion sind auch im Online-Vorverkauf erhältlich: https://www.cineplex.de/film/abschlussveranstaltung-mit-podiumsdiskussion/360491/paderborn/. Eine Übersicht über die Filme des vergangenen Programms und weitere Infos zu Lichtblick sind unter https://www.lichtblick-kino.de abrufbar.
„Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ & „Die Bettwurst“ (Rosa von Praunheim; D 1971; 67 u. 81 Min.) – mit Podiumsdiskussion. Gesamtdauer ca. 3 ½ Std.
Montag, 28. Januar 2019, 19 Uhr
Pollux, Westernstraße 34, 33098 Paderborn