Die Steigerung von Gesundheit und Lebensqualität durch Sport für Menschen mit Epilepsien zu verbessern ist das Ziel des nun offiziell als Rehabilitationssport anerkannten Angebots vom Wissenschafts- und Sportverein Haxterpark. Franziska van den Bongard, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sportmedizinischen Institut (SMI) der Universität Paderborn, ist Initiatorin und Leiterin der Sportgruppe für Menschen mit Epilepsien, die immer montags um 16.30 Uhr in der Sporthalle 1 der Universität aktiv ist. Gesucht werden weitere Teilnehmer und Interessierte mit und ohne Epilepsie über 18 Jahre. In der Gruppe können Betroffene mit Familie und Freunden gemeinsam Sport treiben. Kontakt per E-Mail: epilepsie@sportmed.uni-paderborn.de.
„Sport wirkt – in vielfältiger Weise. Sportliche Aktivität zur Steigerung von Gesundheit und Lebensqualität wird bereits in allen Altersstufen anerkannt und gelebt“, so van den Bongard. Anders sehe die Situation häufig noch bei chronisch kranken Menschen aus: „Sie scheuen Verletzungsgefahren und leben isolierter als gesunde Menschen“, sagt die Expertin. Van den Bongard möchte diese Situation für Menschen mit Epilepsien nachhaltig verbessern.
Seit zwei Jahren trägt die Sportwissenschaftlerin die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema zusammen und erforscht Möglichkeiten und Inhalte der Sporttherapie. „Im Bereich Epilepsie und Sport ist zurzeit noch viel Pionierarbeit gefordert. Nach meinen systematischen Recherchen bin ich allerdings sicher, dass sich Sport in der richtigen Dosis und Zusammenstellung positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden von Menschen mit Epilepsien auswirken wird. Langfristig könnte sportliche Aktivität sogar die Anfallsfrequenz senken.“
Mit Unterstützung des Institutsleiters und Epileptologen Prof. Dr. Dr. Claus Reinsberger gründete van den Bongard bereits im Frühjahr 2016 eine kleine Sportgruppe. „Wir müssen angewandt forschen und so unser Konzept und unsere Ideen kontinuierlich weiterentwickeln und evaluieren, um Epilepsiepatienten zum Sport zu holen. Die Teilnehmer sollen sich durch das gemeinsame Sporttreiben besser fühlen – körperlich und psychisch.“