Die Studierenden der Paderborner Hochschulen scheinen bundesweit einen prägenden Eindruck hinterlassen zu haben. Denn nach dem Fernsehgottesdienst vor knapp drei Jahren überträgt das ZDF am Sonntag, 14. Mai, zum zweiten Mal die sonntägliche Messfeier ab 9.30 Uhr live aus der Paderborner Universitäts- und Marktkirche. Gestaltet wird der Gottesdienst mit Studierenden aller Hochschulen und mit der Innenstadtgemeinde von der Theologischen Fakultät, vom Erzbischöflichen Priesterseminar und der Katholischen Hochschulgemeinde. Die Feier steht unter dem Leitmotiv „Ist der Weg das Ziel?“.
Über das in Frage gestellte Sprichwort denkt Professor Dr. Stefan Kopp mitten in den aufwendigen Vorbereitungen, die das Format des ZDF-Fernsehgottesdienstes mit sich bringt, schon länger nach. Er wird der Messfeier als Zelebrant vorstehen und auch predigen, wobei er auf die Vielfalt christlicher Lebensentwürfe eingehen möchte, die gerade auch besonders in Paderborn verwirklicht würden. Auf die Idee zu dem Leitmotiv brachten ihn die liturgischen Lesungstexte dieses Sonntags, in denen Jesus von sich selbst sage, er sei „der Weg, die Wahrheit und das Leben“.
„Unterwegs sind wir, solange wir auf der Welt sind“, sagt der 32-jährige Lehrstuhlinhaber für Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät Paderborn im Ausblick auf die Gottesdienstübertragung. „Wir sprechen von unserem Lebensweg.“ Dabei gebe es nicht immer nur schnurgerade und bequeme Wege. Jeder kenne im Leben auch Umwege, steile und steinige Wegstrecken, bisweilen auch Irr- und Abwege. „Spätestens zum Ende unseres Lebens stellt sich dann die Frage, ob unser Lebensweg zum Ziel geführt hat.“
„Der Weg ist das Ziel“ sei zu einem geflügelten Wort geworden. Ob das nach menschlichen Maßstäben wirklich stimme, ob nicht eher das Ziel das Ziel bleibe und der Weg dorthin wichtig, aber dem Ziel nachgeordnet, darüber wolle er mit den Mitfeiernden vor Ort und zu Hause am 14. Mai weiter nachdenken, verrät Professor Kopp. Die Paderborner Kirchgänger bittet er, schon gegen 9.00 Uhr die Plätze in der Kirche einzunehmen. Dies sei wichtig, um einen reibungslosen Ablauf der Übertragung zu gewährleisten.
Damit Paderborn im Rahmen der Übertragung nicht nur als ein „starker Ort des gelebten Glaubens“, sondern auch der „theologischen Reflexion in einer beachtlichen Vielfalt von Bildungsangeboten und Berufungswegen“ wahrgenommen wird, lädt Professor Kopp im Namen aller beteiligten Institutionen zur Unterstützung und Mitfeier ein. „Solch ein Eindruck kann für die rund 600.000 bis 800.000 Menschen, die über das ZDF an dem Gottesdienst voraussichtlich teilnehmen werden, erst durch die Präsenz der Gläubigen vor Ort, insbesondere der Studierenden entstehen“, erklärt Professor Kopp. Ihm sei wichtig, „eine offene und fröhliche Kirche zu repräsentieren, die auf die Zuschauer und Mitfeiernden zuhause einladend wirkt“.
Im Anschluss an den Gottesdienst können die Zuschauer und Mitfeiernden bis 19 Uhr mit Angehörigen der Theologischen Fakultät Paderborn sowie des Priesterseminars und der Katholischen Hochschulgemeinde telefonisch in Kontakt treten. Die versammelte Gemeinde in der Universitäts- und Marktkirche ist nach der Übertragung zum Empfang in der Theologischen Fakultät eingeladen.