Vom 8. bis 10. März fand die 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik zum Thema „Prinzip Hochschulentwicklung – Hochschuldidaktik zwischen Profilbildung und Wertefragen" an der TH Köln statt.
Unter den knapp 700 teilnehmenden Hochschuldidaktiker*innen und interessierten Hochschullehrenden aus dem deutschsprachigen Raum war die Universität Paderborn auch in diesem Jahr wieder stark vertreten. Für die Paderborner*innen ging es sehr gut los – Dr. Juliane Fuge aus der Wirtschaftspädagogik erhielt für ihre Dissertation „Mentoring als hochschuldidaktisches Instrument zur Gestaltung der Studieneingangsphase: eine vergleichende Analyse verschiedener Mentoring-Formen“ den Johannes Wildt-Nachwuchspreis für hochschuldidaktische Forschung.
Die Paderborner*innen gestalteten mit verschiedenen Vorträgen die Tagung inhaltlich stark mit:
Dr. Juliane Fuge stellte in dem Impulsbeitrag „Der Ton macht die Musik – Impulse aus der Beziehungs- und Beratungsdidaktik zur Weiterentwicklung der Hochschullehre“ dar, wie Beziehungslernen in der Hochschullehre genutzt werden kann. Da sich die Lehre in den letzten Jahren durch innovative didaktische Konzepten, kompetenzorientierten Prüfungen und längeren Selbstlernphasen deutlich verändert, wandelt sich auch die Rolle der Lehrenden.
In der Werkstatt zum Thema „Lehr-Lern-Forschung im Rahmen des Scholarship of Teaching and Learning an deutschen Hochschulen – Ein Einblick in die Praxis“ wurde die Umsetzungsmöglichkeiten von SoTL in Deutschland in Theorie und Praxis diskutiert. In SoTL geht es vor allem um die Beforschung der eigenen Lehre, um diese langfristig zu verbessern zu können. Prof. em. Dr. Ludwig Huber von der Universität Bielefeld beschäftigte sich in seinem Impuls mit der Frage, warum sich das in den USA so erfolgreiche Konzept in Deutschland lediglich zögerlich durchsetzt.
An der Universität Paderborn wird SoTL allerdings bereits seit einiger Zeit sehr erfolgreich betrieben, was anhand von zwei Projekten deutlich wurde: Dr. Inka Haak aus der Physikdidaktik stellte „Scholarship of Teaching and Learning im physikalischen Übungsbetrieb“ vor, Johanna Braukmann, Prof Dr. Robert Kordts-Freudinger sowie Rebecca Schulte berichteten über „Scholarship of Teaching and Learning im Paderborner hochschuldidaktischen Zertifikatsprogramm.“
Anschließend stellten Prof. Dr. Gabi Reinmann und Dr. Tobias Schmohl, beide von der Universität Hamburg, ihre Erfahrungen bei der Nutzung von „SoTL im Rahmen des postgradualen Master of Higher Education“ zur Diskussion.
Robert Kordts-Freudinger, Johanna Braukmann, Rebecca Schulte analysierten zudem in der Diskurswerkstatt „Schreiben, veröffentlichen, lesen, handeln. Schreiben im Paderborner SoTL-Programm“ einen SoTL Beitrag exemplarisch.
Der von der Paderborner Stabsstelle für Hochschuldidaktik organisierte Workshop „Practice what we teach – Mehr Didaktik für die Didaktik“ von Judith Osthushenrich, Rebecca Schulte, Johanna Braukmann und Iris Neiske war ebenfalls sehr gut besucht. Die sehr engagierte, lebendige und konzentrierte Diskussion drehte sich im Wesentlichen um die Frage, wie innovative Lernformen in hochschuldidaktischen Workshops integriert werden können.
Der Arbeit der dghd Arbeitsgruppe „Digitale Medien in der Hochschuldidaktik“ entsprang der von Iris Neiske (Universität Paderborn), Nicole Engelhardt (Fernuniversität Hagen) und Gisela Prey (Hochschule München) organisierte Workshop „E-Learning in Hochschuldidaktischen Zertifikaten – Wie sieht eine sinnvolle Integration von E-Learning Inhalten im Zertifikatsprogramm aus?“. In diesem Workshop wurde mit den Teilnehmer*innen Lösungen erarbeitet, wie E-Learning-Inhalte in die hochschuldidaktischen Fortbildungen integriert werden können.
Die Runde der Keynote-Speaker schloss am Freitag Prof. Dr. Dr. Oliver Reis mit seinem Vortrag zum Thema“ Welche Praxis brauchen Werte in der Hochschulbildung?“, in dem er über den Sinn der Hochschuldidaktik und die Werte sprach, die durch Hochschuldidaktik transportiert werden.