Im Rahmen der Veranstaltung „Einführung in den Sport für Menschen mit Behinderung“ wurde Dr. Uwe Rheker (70) aus dem Universitätsdienst verabschiedet. Sein Nachfolger, Dr. Thorsten Barthel, wird künftig die von Rheker noch nach dem Ruhestand gehaltenen Veranstaltungen übernehmen und sich für die Fortführung der Ausbildung im Behinderten- und Integrationssport engagieren.
Was seit Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung (2009) immer populärer zu werden scheint und mit einer Forderung nach zunehmender formaler und rechtlicher gesellschaftlich Verankerung verbunden ist, dafür hat Uwe Rheker schon seit Jahrzehnten hart gekämpft – mit Mut, Überzeugung, Beharrlichkeit, Leidenschaft und unermüdlichem Engagement: An der Universität, in Paderborn und weit darüber hinaus in zahlreichen Ämtern und Funktionen deutschlandweit. Damit erzielte er positive Wirkung in gesellschaftlich relevanten Feldern, v. a. im Schulsport, im organisierten Sport und in der Ausbildung von Sportstudierenden, die als Multiplikatoren mit einer qualifizierten Ausbildung und Lizenz in der Region und darüber hinaus zusätzlich für Sensibilisierung, Umdenken und Veränderung sorgen: Das war Dr. Uwe Rhekers Sache, in dem Bereich war er einer DER Spielgestalter.
Mit 70 Jahren verabschiedet sich der gebürtige Steinheimer jetzt aus der Lehre im Bereich Behinderten- und Integrationssport – mit der Gewissheit, „seinen Bereich“ in verantwortliche Hände abzugeben.
Sein Nachfolger Dr. Thorsten Barthel (46) absolvierte die Ausbildung als Diplomsportwissenschaftler an der Universität Paderborn, durchlief die Ausbildung im Bereich Behindertensport bei Uwe Rheker, ist seit 2011 Referent und Moderator für den Behinderten- und Rehasport in NRW und leitet seit 1995 zahlreiche Koronarsportgruppen in Paderborn. Seit 2006 ist er als Fachbereichsleiter für Gesundheits- und Rehasport im Brüderkrankenhaus St. Josef in Paderborn tätig. Von 1998 bis 2005 war und wieder seit 2015 ist Dr. Barthel wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sportmedizinischen Institut der Uni und dort aktuell Leiter der Arbeitsgruppe Präventions- und Rehabilitationssport.
Im Rahmen der durch Dr. Rheker geprägten Veranstaltung „Einführung in den Behindertensport“ ehrte Thorsten Barthel einen Menschen, der immer die Sache in den Vordergrund gestellt hat und der unablässig den Integrationssport gestaltete. Barthel versprach, dass die vielfältigen Ideen und Initiativen auch weiter für die Ausbildung der Sportstudierenden und den Sport genutzt werden würden und dass das Department Sport & Gesundheit weiter auf die Expertise von Dr. Rheker setzen werde.
Zahlreiche ehemalige und aktive Mitarbeiter und Studierende des Departments für Sport und Gesundheit gratulierten und freuten sich zusammen mit Dr. Rheker auf dessen „Unruhestand“.
Zur Person, Dr. Uwe Rheker:
1977-2010: Hochschuldienst Universität Paderborn: Von Anfang an engagierte er sich für die Aufnahme von Integrationspädagogik in den Ausbildungsplan angehender Sportlehrer und für den Behindertensport. Im Hochschulsport initiierte er ein integratives Rollstuhlsportangebot für behinderte und nichtbehinderte Studierende. Die ersten 10 Rollstühle spendete Heinz Nixdorf. Heute spielen die Rollstuhlbasketballer beim Ahorn-Panther e. V. in der zweiten Bundesliga der Verein ist aktuell Träger für 15 Abteilungen und 40 Sportgruppen!
1982 - 2010 übernahm der Dozent als Beauftragter für Behindertenfragen die Beratung Studierender mit Behinderung. 1982 gründete er die „integrative Familiensportgruppe“, 1986 den Verein „Paderborner Ahornpanther“, dessen Ehrenvorsitzender er seit 2003 ist.
1995 folgte die Promotion zum Dr. phil. mit dem Thema „Differenzierte Integrationspädagogik“.
Im Lehrerausschuss des Behindertensportverbandes NRW arbeitete er intensiv mit. Als Gründungsmitglied, im Präsidium und als Berater engagierte er sich im Forum Integrationssport e. V. für die Integration behinderter Menschen in Sport und Gesellschaft bundesweit.
Von 1999 – 2000 lehrte Dr. Rheker 1 Jahr als Gastdozent in Brasilien. Wissenschaftlich setzte sich der gebürtige Steinheimer v. a. mit dem Integrationssport und der Sportart Schwimmen auseinander. Seine Ergebnisse und Erkenntnisse finden sich in zahlreichen Veröffentlichungen.