Am Samstag, 28. Februar, ist Prof. Dr. Nikolaus Risch, Präsident der Universität Paderborn, nach zwölf Jahren Amtszeit feierlich im Auditorium maximum in den Ruhestand verabschiedet worden. Risch gibt zum 1. März das Amt an Prof. Dr. Wilhelm Schäfer ab, der bisher Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs war. Rund 600 Gäste kamen zur feierlichen Verabschiedung, darunter Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
Hochschulratsvorsitzender Winfried Schulze würdigte Risch in seiner Rede als leidenschaftlichen Vermittler zwischen Hochschulleitung, Wissenschaftlern und Studierenden. Mit dem „Spirit eines Sportlers“ und seiner konstanten Begeisterung für die Hochschule habe Risch auch in schwierigen Zeiten andere mitreißen können, so Schulze. In seinem Rückblick zeichnete Schulze die Entwicklung der Hochschule während Rischs Amtszeit als eine starke „Wachstumsphase“ nach, mit einem Zuwachs von 40 Prozent bei den Beschäftigten, rund 30 Prozent bei den Studierenden und einem Flächengewinn um 35 Prozent. Zu Rischs Erfolgsbilanz zähle u. a. ebenfalls die enge Vernetzung mit den Hochschulen in Ostwestfalen-Lippe, der Gewinn des Spitzenclusters it´s OWL sowie die bestens verankerte Verbindung zur Stadt und Region. „Die beeindruckenden Leistungen Ihrer Amtszeit zeigen, dass auch mittelgroße Universitäten in die erste Liga aufsteigen können“, lobte Schulze.
Anschließend übergab Winfried Schulze die Staffel an den neuen Präsidenten Prof. Dr. Wilhelm Schäfer. Drei wesentliche Eckpfeiler nannte Schäfer für seine kommende Amtszeit: erstens die Einheit von Forschung und Lehre als wesentliche Grundlage, um die Begeisterung für Forschung an Studierende weiterzugeben; zweitens, die interdisziplinäre Forschung an der Uni Paderborn international sichtbar zu machen; drittens, die weitere Einbettung der Hochschule in die Region zu fördern und somit „die westfälische Achse“ weiterhin zu stärken. Im Anschluss überreichte Schäfer den neuen Vizepräsidenten die Ernennungsschreiben. Prof. Dr. Rüdiger Kabst ist nun Vizepräsident für Technologietransfer und Marketing, Prof. Dr. Birgit Riegraf Vizepräsidentin für die Bereiche Lehre, Studium und Qualitätsmanagement und Prof. Dr. Christine Silberhorn Vizepräsidentin für die Bereiche Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs.
In einer Gesprächsrunde erinnerten sich Rischs Weggefährten und Mitstreiter Bürgermeister Michael Dreier und sein Amtsvorgänger Heinz Paus, Prof. Dr. Jutta Langenbacher-Liebgott, ehemalige Prorektorin für Lehre, Studium und Studienreform, Dr. Eberhardt Niggemann, Leiter der Weidmüller Akademie, Dr. Jan Rieke, ehemaliger AStA-Vorsitzender, Prof. Dr. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld, und Katja Urhahne, Geschäftsführerin Stiftung Studienfonds OWL, an die gemeinsame Zeit. So habe Risch immer den Dialog mit den Studierenden gesucht und auch in brenzligen Situationen nie die Diskussion gescheut, sagte Dr. Jan Rieke. Heinz Paus, ehemaliger Bürgermeister, lobte den engen persönlichen Kontakt zwischen Stadt und Universität.
Überrascht wurde Prof. Dr. Nikolaus Risch von der Hochschulleitung mit einem „lebenden Geschenk“: Der Lemgoer Kabarettist Eckhard Radau, ehemaliger Schulkamerad Rischs, gab einen satirischen Rückblick auf dessen Amtszeit und seinen typisch lippisch geprägten Führungsstil.
Die gelobten Errungenschaften seien nicht sein Verdienst, sondern vielmehr für ihn Verpflichtung gewesen, sagte Risch zu Beginn seiner Abschiedsrede. Kraft und Ansporn haben ihm vor allem die jungen Menschen an der Hochschule gegeben. Für die gegenseitige Wertschätzung und die gemeisterten Herausforderungen bedankte sich Risch bei seinen Weggefährten und Mitarbeitern. Drei Wünsche habe Risch für die Zukunft der Universität Paderborn: dass sie sich die Autonomie bewahre, die Einheit von Forschung und Lehre im Sinne der Studierenden vorantreibe und dass sich die Menschen weiterhin mit Respekt begegnen. „Es werden mir vor allem die Menschen und die Universität als Ganzes fehlen“, resümierte Risch.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Hochschulorchester unter der Leitung von Steffen Schiel.