Gesunde Lebensweise von größter Bedeutung - Lebensstile der Kinder dauerhaft verändern
Am 21. Februar fällt der Startschuss für das Projekt "PAPI" - Paderborner Adipositas Prävention und Intervention. Die offizielle Eröffnungs-Veranstaltung beginnt um 14.00 Uhr im Auditorium maximum der Universität Paderborn. Die interessierte Öffentlichkeit ist zur Teilnahme herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Vor dem Hintergrund der stetig steigenden Zahlen von Übergewicht und Adipositas (krankhaftes Übergewicht) bei Kindern und den damit verbundenen individuellen und gesellschaftlichen Folgen, wird das Präventionsprojekt PAPI vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) unterstützt. Unter dem Slogan "Unbeschwert aufwachsen in Paderborn" arbeiten Ernährungs- und Sportwissenschaftler der Universität Paderborn mit allen relevanten Einrichtungen auf regionaler Ebene Hand in Hand. Ziel des Projektes ist es, "nachhaltig positivere Lebensbedingungen für Kinder zu schaffen", erklärt Prof. Dr. Helmut Heseker, ernährungswissenschaftlicher Leiter des Projektes.
Uni-Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch wird die Veranstaltung gemeinsam mit Landrat Manfred Müller und Bürgermeister Heinz Paus eröffnen. Eingeladen sind neben Eltern, Schulleitern, Lehrern und Erziehern, Akteure aus dem Gesundheitssektor, aus Sportvereinen, sozialen Einrichtungen und der Wirtschaft. Moderatorin Stefani Josephs von Radio Hochstift moderiert die Eröffnungsveranstaltung und führt durch das Programm.
"Um die Lebensstile der Kinder dauerhaft in Richtung einer gesunden Lebensweise zu verändern, möchten wir ein möglichst engmaschiges Netzwerk aufbauen", betont Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider, sportwissenschaftlicher Leiter des Projektes. Mit Kooperationspartnern aus allen gesellschaftlich relevanten Bereichen sollen gemeinsam Strukturen entwickelt werden, die über den Projektzeitraum von drei Jahren hinaus bestehen bleiben. Neben der Information über das Projekt PAPI geht es vor allem auch darum, "eine Plattform zu schaffen, auf der sich alle Vertreter zum Wohle der Kinder einbringen und austauschen können", so Brettschneider und Heseker.
Gäste der Eröffnungsveranstaltung erhalten daher die Möglichkeit, bereits bestehende Projekte und Initiativen auf dem "Mark der Möglichkeiten" vorzustellen und Ideen in das Gesamtkonzept von PAPI einzubringen. Informationen im Web: http://papi.upb.de. Kontakt bei Rückfragen zum Projekt: Doreen Reymann, Tel.: 05251-60-5307, doreen.reymann@upb.de, Uli Kussin, Tel.: -60-5306, kussin@zitmail.upb.de.
Programm
14.00 - 14.30 Uhr
Grußworte
Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch
Manfred Müller, Landrat Kreis Paderborn
Heinz Paus, Bürgermeister Stadt Paderborn
14.30 - 15.15 Uhr
Vorstellung des Projektes und des wissenschaftlichen Teams
Projektleiter Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider (Sportwissenschaft), Projektleiter Prof. Dr. Helmut Heseker (Ernährungswissenschaft), Uni Paderborn
15.15 - 16.00 Uhr
Adipositas - Prävention im Kindesalter - Schweizer Erfahrungen
Gastvortrag von Prof. Dr. Uwe Pühse und Dr. Lukas Zahner, Universität Basel
ab 16.00 Uhr
Markt der Möglichkeiten - Kontaktbörse
moderiert von Stefani Josephs, Radio Hochstift
Hintergrundinformationen
Das Projekt PAPI
Das Projekt PAPI (Paderborner Adipositas Prävention und Intervention) ist eines der Gewinnerprojekte beim Bundeswettbewerb "Besser essen. Mehr bewegen". Initiiert wurde der Wettbewerb durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Der Auslöser sind die stetig steigenden Zahlen von Übergewicht und Adipositas (krankhaftes Übergewicht) im Kindes- und Jugendalter sowie die damit verbundenen gesundheitspolitischen und gesellschaftlichen Folgen.
Vor diesem Hintergrund arbeiten Ernährungs- und Sportwissenschaftler der Universität Paderborn Hand in Hand, um dauerhaft positivere Lebensbedingungen für Kinder zu schaffen. Unter dem Slogan "Unbeschwert aufwachsen in Paderborn" wird in dem Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. W.-D. Brettschneider (Sportwissenschaft) und Prof. Dr. H. Heseker (Ernährungswissenschaft) vor allem auf Nachhaltigkeit Wert gelegt.
Ziele des Projektes
Das Hauptziel von PAPI liegt in der Reduktion der Übergewichtsrate bei Kindern. Hierfür sollen innovative und effektive Maßnahmen und Strukturen zur Prävention (Vorbeugung) und Intervention (Gegensteuerung) entwickelt werden. Darüber hinaus werden in dem Projekt regelmäßig wissenschaftliche Daten erhoben und analysiert, damit die verschiedenen Präventions- und Interventionsmaßnahmen bewertet werden können (Evaluation). Die wissenschaftliche Datenerhebung- und Auswertung dient dabei als Instrument zur Erfolgskontrolle der Maßnahmen.
Kinder werden in ihren Ernährungsgewohnheiten und Bewegungsaktivitäten von ihren Umwelten geprägt. Sie sind abhängig von erzieherischen Zielen und Maßnahmen Erwachsener. Vor diesem Hintergrund werden in PAPI alle bedeutenden Akteure aus den unmittelbaren Lebenswelten der Kinder, wie Eltern, Erzieher und Lehrer einbezogen.
Um die Strukturen zur Vorbeugung von Übergewicht und entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen möglichst dauerhaft und über den Projektzeitraum hinaus verankern zu können, ist Vernetzung ein wichtiges Ziel von PAPI. Eine wesentliche Bestrebung liegt darin, die verschiedenen Akteure aus Bildungseinrichtungen, dem Gesundheitssektor, sozialen Einrichtungen und der Wirtschaft zusammenzuführen, um mit ihnen gemeinsam Wege und Lösungen zu erarbeiten.
Neben der Information zum Thema "Adipositas bei Kindern" sollen verschiedene Handlungsmöglichkeiten erklärt und Konzepte zur Prävention und Intervention gemeinsam umgesetzt werden. Vor allem die Steigerung der Alltagsaktivität, die Aneignung von Grundkenntnissen über gesundheitsförderliche Lebensmittel sowie die Selbstzubereitung kleiner Gerichte stehen dabei im Vordergrund. Ein weiteres Ziel besteht darin, den Medienkonsum zugunsten von Aktivität zu reduzieren. Auf diese Weise können motorische Fähigkeiten verbessert und die Leistungsfähigkeit der Kinder gesteigert werden.
Maßnahmen
Damit die Adipositas Prävention und Intervention einen möglichst nachhaltigen Charakter erhält, muss sie frühzeitig in der Kindesentwicklung einsetzen. Im Rahmen des Projektes werden verschiedene Teilmaßnahmen für die unterschiedlichen Altersgruppen entwickelt.
Eltern sollen bereits vor der Geburt durch eine intensivierte Schwangeren- und Stillberatung für die Themen Übergewicht und Adipositas bei Kindern und die daraus resultierenden Folgen sensibilisiert werden. Darüber hinaus werden verschiedene Maßnahmen für Kleinkinder, Kindergartenkinder und Grundschüler, wie Mutter-Kind-Turnen, spezielle Schulungen für Eltern, Erzieher und Übungsleiter angeboten sowie eine intensivere Elternarbeit gefördert.
Das Netzwerk
PAPI wird von zwei Arbeitsgruppen aus dem sport- sowie ernährungswissenschaftlichen Bereich des Departments Sport & Gesundheit der Universität Paderborn in Kooperation mit zentralen Institutionen der Stadt und des Kreises Paderborn entwickelt, umgesetzt und verankert.
Ein zentrales Ziel ist die Vernetzung von Akteuren aus den unmittelbaren Lebenswelten der Kinder (Eltern, Erzieher, Lehrer, Übungsleiter) sowie Akteuren aus Bildungs- und Sozialeinrichtungen, dem Gesundheitssektor und der Wirtschaft. Dieses starke Netzwerk gewährleistet eine lückenlose Begleitung des Kindes von Anfang an.
Die Teilprojekte
Alle Teilprojekte werden wissenschaftlich betreut. Die regelmäßige Datenerhebung- und Auswertung bilden die Grundlage der Erfolgskontrolle. Darüber hinaus lassen sich auf diese Weise Schulungsmaterialien und Fortbildungsangebote für Akteure und Multiplikatoren bedarfsgerecht anpassen.
Schwangere/Säuglinge
Bereits in der Stillberatung sollen junge Mütter für das Thema Übergewicht und Adipositas sensibilisiert werden. Es werden Informationsmaterialien entwickelt und Fortbildungsmaßnahmen für Hebammen erarbeitet, sowie Schulungen im Rahmen der Hebammenausbildung angeboten.
Kleinkindalter
Im Rahmen von PAPI werden Informationsmaterialien für Eltern, Erzieher und Übungsleiter zu den Themen "Ernährung für Kinder" und "die Bedeutung von Bewegung für Kinder" zusammengestellt. Zudem wird über gesundheitliche und Folgen von Übergewicht bei Kindern in dieser Wachstumsphase aufgeklärt. Darüber hinaus werden Fortbildungsangebote für Erzieher und Übungsleiter entwickelt und angeboten, Eine intensivere Elternarbeit durch Erzieher und Übungsleiter wird unterstützt und gefördert.
Grundschulalter
Auch in dieser Altersstufe sollen Eltern, Lehrer, Erzieher und Übungsleiter für das Thema Adipositas Prävention und Intervention sensibilisiert werden. Gesundheitliche Konsequenzen von Übergewicht und Adipositas werden verdeutlicht und eine gezielte Lebensstilberatung für Risikokinder angeboten. Für motorisch schwächere Kinder gibt es Bewegungsangebote, um ihre Fähigkeiten zu verbessern und durch Sport zu kompensieren. Lehrer, Erzieher, Übungsleiter und Eltern erhalten die Möglichkeit sich in diesem Bereich weiterzubilden. Eine intensivere Elternarbeit durch Multiplikatoren wird für diese Altersgruppe ebenso unterstützt und gefördert.
Foto: Prof. Dr. Helmut Heseker
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Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider
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