Um dem Lehrermangel an Berufskollegs zu begegnen, wurde unlängst das Projekt Edu-Tech Net OWL ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projektes sollen mehr Studierende für den Master of Education in den gewerblich-technischen Fächern gewonnen werden. In Zusammenarbeit mit den technisch ausgerichteten Fachhochschulen der Region OWL sollen insbesondere deren Absolventen für diese Alternative interessiert werden. Als Kooperationspartner der Universität Paderborn agieren dabei die Hochschule Hamm-Lippstadt, die FH Südwestfalen, die FH Bielefeld und die Hochschule OWL.
Den am Lehrerberuf interessierten Bachelor-Absolventen der Fachhochschulen soll der Übergang in den Master of Education an der Universität Paderborn erleichtert werden. Dies soll u.a. durch Anerkennung aller fachwissenschaftlichen Studienanteile aus dem Bachelorstudium und die Implementation von lehramtsspezifischen Veranstaltungen bereits innerhalb der Bachelorphase erreicht werden.
Am Standort Soest der FH Südwestfalen wurde in einer Infoveranstaltung am 15. Oktober ca. 25 Studierenden der Studiengänge Maschinenbau und Elektrotechnik dieses neue Studienangebot vorgestellt. Als Referenten nahmen daran sowohl Vertreter der Universität Paderborn als auch die Verantwortlichen der FH Südwestfalen teil. Sehr anschaulich wurde dargestellt, welche zusätzlichen Lehrveranstaltungen die FH-Studierenden benötigen, um das Ziel Lehramt an Berufskollegs zu erreichen. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass diese Lehrveranstaltungen durch das Projekt Edu-Tech Net OWL direkt in Soest angeboten werden und den Studierenden damit Fahrtaufwand erspart wird.
Das Interesse der Teilnehmer war groß. Schon im November wollen die ersten Studierenden mit dem Besuch der bildungswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen beginnen. Im Februar werden vor Ort die Lehrveranstaltungen der Technikdidaktik folgen. Nach Abschluss ihres Bachelorstudiums an der FH haben die Absolventen dann die Chance, sich evtl. ohne Auflagen in den Master of Education einschreiben und diesen dadurch in der Regelstudienzeit abschließen zu können.
Mit diesem neuen Angebot erhöht sich einerseits die Attraktivität der Studiengänge der beteiligten Fachhochschulen, andererseits bietet sich den Studierenden neben einer weiterhin möglichen fachwissenschaftlichen Ausrichtung eine zusätzliche Alternative. Außerdem kann man auf diesem Weg auch ohne Abitur Lehrer für gewerblich-technische Fächer werden.
Der Vizepräsident der FH Südwestfalen, Prof. Patzwald, betonte, dass auch die Studierenden am Standort Meschede unbedingt von diesem Angebot erfahren müssen. Deshalb wird es demnächst auch dort eine entsprechende Infoveranstaltung geben.