Am 23. Oktober ist das theater odos aus Münster an der Studiobühne der Universität Paderborn mit dem Stück „Vergiftete Liebe“ zu Gast. Zur Erinnerung an den Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 erzählt das theater odos die tragische Geschichte des Ehepaares Haber. Der Chemiker Fritz Haber leitete im April 1915 für das Deutsche Reich den ersten Einsatz von Giftgas als Kriegswaffe an. Seine Ehefrau Clara Haber, geborene Immerwahr, die das Verhalten ihres Mannes ablehnte und nicht mit einem Massenmörder als Gatte weiterleben wollte, nahm sich daraufhin das Leben. Die Schauspieler Ulrike Kinbach und Konrad Haller erzählen die Auseinandersetzungen des Ehepaares und die Karriere Habers. „Es ist ein Stück über den Ersten Weltkrieg, über Liebe und letztlich über Ethik in der Wissenschaft“, erklärt Autor und Regisseur Heiko Ostendorf. Die Vorstellung beginnt um 19.30 Uhr. Karten sind für sechs Euro an der Abendkasse erhältlich. Reservierungen nimmt das Service Center der Universität Paderborn (Tel.: 05251 605040) entgegen.
Im Anschluss an die Aufführung werden bei einer Podiumsdiskussion Prof. Dr. Nikolaus Risch, Präsident der Universität Paderborn, Prof. Dr. Volker Peckhaus, Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften, und Dr. Peter Witte, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, pax christi, zum Thema Wissenschaftsethik und Kriegsvermeidung diskutieren. Neben der Haltung von Wissenschaftlern zur Entwicklung und zum Einsatz von Kriegswaffen werden auch die Fragen des Publikums im Fokus der Diskussion stehen. Moderiert wird die Diskussion von Prof. Dr. Uwe Kastens von der Paderborner Initiative gegen den Krieg.
Bereits vor der Aufführung wird um 18.30 Uhr die Ausstellung „Remember 1914-1918 – LetterArt zu Kunst.Krieg.Frieden“ im Foyer der Studiobühne eröffnet. Bei dem Projekt von Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender, Fach Kunst, Universität Paderborn, präsentieren Studierende im Gedenken an den Ersten Weltkrieg Kommentare u. a. als Malereien, Zeichnungen, Collagen und Literatur auf Versandtaschen. Die Letter-ART-Aktionen stehen unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission und sollen im Kontext des Friedensgedanken der UNESCO einen Beitrag für Frieden und Versöhnung leisten.
Die Veranstaltung wird von der Universität Paderborn, der Universitätsgesellschaft Paderborn e. V., der Paderborner Initiative gegen den Krieg und pax christi – Diözesanverband Paderborn unterstützt.