Veranstaltungsprogramm im Wintersemester 2014/2015
Reinhard Jirgl (Berlin), Uwe Kolbe (Hamburg), Ursula Krechel (Berlin), Marion Poschmann (Berlin), Per Leo (Berlin), Feridun Zaimoglu (Kiel), Benjamin Stein (München)
Wie in den Vorjahren bietet das Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn auch im Wintersemester 2014/2015 eine Reihe von Schriftstellerlesungen an, zu denen die Studierenden sowie alle an Literatur Interessierten aus Hochschule, Stadt und Region herzlich eingeladen sind. Die Veranstaltungen beginnen am 13. Oktober und finden jeweils montags, 16.15-17.45 Uhr, auf dem Campus im Hörsaal G statt. Der Eintritt ist frei.
Am 13. Oktober eröffnet Reinhard Jirgl die im Wintersemester stattfindende Lesereihe mit einer Lesung aus seinem Roman „Nichts von euch auf Erden“. Schon während seines Studiums verfasste er erste Prosatexte, und er hat mittlerweile u. a. die Romane „Im offenen Meer“ (1991), „Hundsnächte“ (1997), „Die Stille“ und „Mutter und Vater Roman“ (2012) publiziert. Jirgl ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden wie dem Alfred-Döblin-Preis (1993), dem Joseph-Breitbach-Preis (1999), Kranichsteiner Literaturpreis (2003), dem Grimmelshausen-Preis (2009), dem Lion-Feuchtwanger-Preis (2009) und dem Georg-Büchner-Preis 2010.
Am 20. Oktober folgt der in Ost-Berlin geborene Uwe Kolbe mit einer Lesung aus seinem kürzlich erschienenen Roman „Die Lüge“. Zuvor veröffentlichte Kolbe u. a. die Gedichtbände „Abschiede und andere Liebesgedichte“ (1981), „Nicht wirklich platonisch“ (1994), „Die Farben des Wassers“ (2001) und „Lietzenlieder (2012), den Roman „Thrakische Spiele“ (2005), den Essayband „Vinetas Archive. Annäherung an Gründe“ (2011) und jüngst die Erzählung „Mein Usedom“ (2014). Kolbe war bereits Gastdozent an zahlreichen deutschen und ausländischen Universitäten, unter anderem in den USA. Gewürdigt wurde Kolbe mit Auszeichnungen wie dem Förderpreis zum Friedrich-Hölderlin-Preis Bad Homburg (1987), dem Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung in der Villa La Collina, Cadenabbia/Italien (1998), dem Preis der Literaturhäuser (2006) und dem Heinrich-Mann-Preis (2012).
Ursula Krechel trägt am 27. Oktober aus ihrem 2013 veröffentlichten lyrischen Werk „Die da“ vor. Sie war bereits Gastprofessorin an deutschen und ausländischen Universitäten, unter anderem an der Warwick University in Großbritannien und an der Universität Leipzig. Krechel hat Werke wie etwa die Hörspiele „Zwei Tode“ (1975), „Bilderbeben“ (1991) und „Festbeleuchtung bei Nacht (2007), die Romane „Shanghai fern von wo“ (2008) und „Landgericht“ (2012) und ferner die lyrischen Werke „Kakaoblau“ (1989), Landläufiges Wunder“ (1995), „Mittelwärts“ (2006) und „Jäh erhellte Dunkelheit“ (2010) publiziert. Krechel wurde mit Preisen wie dem Stipendium Deutscher Literaturfonds (1986 und 1992), dem Hermann-Hesse-Stipendium (2006), dem Joseph-Breitbach-Preis (2009) und dem Deutschen Buchpreis für ihren Roman Landgericht“ (2012) ausgezeichnet.
Die in Essen geborene Marion Poschmann präsentiert am 3. November ihren im Vorjahr veröffentlichten Roman „Die Sonnenposition“. 2002 debütierte sie mit ihrem Roman „Baden bei Gewitter“. Anschließend folgten u. a. der Roman „Schwarzweißroman“ (2005) und die Gedichtbände „Verschlossene Kammern“ (2002), „Grund zu Schafen“ (2004) und „Geistersehen“ (2010). Geehrt wurde Poschmann zum Beispiel mit dem Alfred-Döblin-Stipendium (2002), dem Villa-Massimo-Stipendium (2006), dem Stipendium für Künstlerhäuser Worpswede (2007), dem Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik (2011) und dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis für ihren Roman „Die Sonnenposition“.
Per Leo liest am 10. November aus seinem jüngst erschienen Debütroman „Flut und Boden. Roman einer Familie“. Mit einer Dissertation zu Ludwig Klages und der Tradition des charakterologischen Denkens wurde er 2009 promoviert, für diese Arbeit erhielt er 2011 den Humboldt-Sonderpreis „Judentum und Antisemitismus“.
Am 17. November liest Feridun Zaimoglu, der in Bolu/Türkei geboren wurde, aus seinem kürzlich veröffentlichten Roman „Isabel“. Er hat Werke wie „Kanak Sprak. 24 Mißtöne vom Rande der Gesellschaft“ (1995), „Abschaum – Die wahre Geschichte von Ertan Ongun“ (1997) und „Koppstoff“ (1999) veröffentlicht. Es folgten Romane wie „Leinwand“ (2003), „Leyla“ (2006), Liebesbrand“ (2008) und „Hinterland“ (2009). Prämiert wurde Zaimoglu u. a. mit dem Drehbuchpreis des Landes Schleswig-Holstein (1998), dem Ingeborg-Bachmann-Preis der Jury (2003), dem Villa-Massimo-Stipendium (2005), dem Grimmelshausen-Preis für „Leyla“ (2007), dem Preis der Literaturhäuser (2011) und dem Literaturpreis Feronia/Italien (2013).
Die diesjährige Lesereihe wird mit Benjamin Stein am 24. November abgeschlossen. Der in Ost-Berlin geborene Stein präsentiert sein Werk „Das Alphabet des Rabbi Löw“. Hierbei handelt es sich um eine überarbeitete Neuausgabe seines Debütromans, der 1995 unter dem Titel „Das Alphabet des Juda Liva“ veröffentlicht wurde. Es folgten Werke wie „Ein anderes Blau. Prosa für 7 Stimmen“ (2008), „Die Leinwand“ (2010) und „Replay“ (2012). Stein erhielt zum Beispiel den Förderpreis des Kulturkreises beim Bundesverband der Deutschen Industrie (1996) und den Tukan-Preis für „Die Leinwand“ (2010). Der Autor betreibt ein Weblog unter dem Titel „Turmsegler“.
Am 8. Dezember 2014 übernimmt Christoph Peters die 33. Paderborner Gastdozentur für Schriftstellerinnen und Schriftsteller.