Am Dienstag, 21. Oktober, wird im Paderborner Museum in der Kaiserpfalz um 18.30 Uhr die Virtuelle Ausstellung „Tausend Jahre Wissen – Die Rekonstruktion der Bibliothek der Reichsabtei Corvey" feierlich vorgestellt. In die Präsentation der Ausstellung führt Prof. Dr. Eva-Maria Seng, Inhaberin des Lehrstuhls für Materielles und Immaterielles Kulturerbe an der Universität Paderborn, ein.
Grußworte sprechen Gernot Berghahn, Vizepräsident der Bezirksregierung Detmold, und Monsignore Joachim Göbel, Dompropst des Erzbistums Paderborn. Prof. Dr. Hermann-Josef Schmalor, Direktor der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek Paderborn, wird über die Bedeutung und das Nachwirken der heute aufgelösten Corveyer Bibliothek sprechen. Die Konzeption der Wanderausstellung, die an sechs Stationen Ergebnisse eines vorangegangenen Forschungsprojekts zeigte, wird die damalige Kuratorin Anja Jackes im Anschluss vorstellen. Abschließend wird die für die Realisierung zuständige Projektkoordinatorin, Anna Michel, die Virtuelle Ausstellung präsentieren. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
In dem Projekt „Kloster und Schloss Corvey als Orte abendländischer Bildungs- und Mediengeschichte“ wurden am Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe seit 2009 die ehemaligen Bestände der Klosterbibliothek Corvey erforscht, katalogisiert und digitalisiert. Mit der Wanderausstellung wurden die gewonnenen Erkenntnisse von 2011 bis 2013 einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Die Virtuelle Ausstellung macht diese Ausstellung nun interaktiv im Internet erlebbar und erweitert sie um multimediale Inhalte. Das noch junge Medium einer Virtuellen Ausstellung eignet sich dabei in besonderer Weise, Forschungsergebnisse nachhaltig zu dokumentieren und gleichzeitig attraktiv und anschlussfähig für ein breites Publikum aufzubereiten.
Der thematische Fokus der Virtuellen Ausstellung liegt insbesondere auf dem immateriellen kulturellen Erbe: Als bedeutendes kulturelles Zentrum der Produktion, Speicherung und Vermittlung von Wissen seit dem frühen Mittelalter bis in die Neuzeit gehörte die ehemalige Reichsabtei zu den bedeutendsten Klöstern aus karolingischer Zeit. Die Klosterbibliothek mit ihren umfangreichen und vielfältigen Buchbeständen lassen Corvey rückblickend als universelles Wissensarchiv mit einem hohen kulturellen Anspruch erscheinen. Hörtexte zur Bildungs- und Mediengeschichte vertiefen diesen Aspekt.
Von den kostbarsten und für die weitere Forschung wichtigsten Schriften der erforschten Corveyer Bestände sind ergänzend zu der Virtuellen Ausstellung auf der Internetplattform „Nova Corbeia – Die virtuelle Bibliothek Corvey“ Volldigitalisate zugänglich. Diese stellen sicher, dass auch in Zukunft die ehemalige Bibliothek der Benediktiner in innovativer Weise im ursprünglichen Zusammenhang recherchier- und benutzbar sein wird.
Weitere Informationen unter: http://www.nova-corbeia.upb.de