Sa­bie­ne Autsch – Ar­bei­ten 2004-2014 – Ausstel­lungs­er­öff­nung Sonn­tag, 15. Ju­ni, in Burg Drin­gen­berg

Für die Ausstellung, veranstaltet durch ARTD Driburg e.V., hat die Künstlerin, Professorin für Kunst, Kunstgeschichte und ihre Didaktik an der Universität Paderborn, Arbeiten der letzten 10 Jahre zusammengestellt. Dabei handelt es sich überwiegend um größere Werkreihen, die Fotografie, Zeichnung, Malerei, Druckgrafik und Mixed Media umfassen. Kennzeichen dieser Werkreihen in den unterschiedlichen Gattungen sind Serialität und Narrativität, wofür z. B. die mehrteilige fotografische Arbeit "Angst vor Schamröte", ferner "Rot" und "Berg", oder auch die über 40 Blätter umfassende Mixed Media Arbeit "Es geschieht" stehen.

Sind es einerseits Formfragmente oder eine scheinbar immer wiederkehrende Farbe, über die sich ein roter Faden heraus zu kristallisieren scheint und sich eine Erzählung konstruieren ließe, so sind es andererseits Bild- und Textausschnitte, die eine auf den ersten Blick schlüssige, ja vielleicht auch abgeschlossene, in jeden Fall vermeintlich logische Beziehung suggerieren: "Eine Entscheidung treffen", "Einführung in den Strukturalismus" und "Sie ist eine neue Erscheinung" sind kurze Titel, vermeintliche Lesehilfen, die sich aber bei eingehender Betrachtung und in der Übertragung auf das abgebildete Motiv oftmals ins Gegenteil verkehren: Die vermeintlich kompakte Einheit aus Bild und Text wird brüchig, erscheint unlogisch, unklar und beunruhigend.

So wie hier wird auch in einer weiteren Werkreihe, in denen es um Erinnerungsstücke, private Fotografien oder Briefe geht, deutlich, dass die Realität durch diese seltsame Kombination von Text und Bild als unergründlich und verfremdend dargestellt wird. Gleichwohl lassen sich aber auch spezifische Prinzipien des Anordnens erkennen. Und in der Tat gehen Bild und Text ebenso wie Fotografie und Zeichnung stets Konstellationen ein, die aus einem profunden und sicheren Verständnis über ästhetische und bildgebende Verfahren ebenso wie aus einem sensiblen, spielerischen und verantwortungsvollen Umgang mit Bildern resultieren.

Sabiene Autsch begreift ihre künstlerische Arbeit als eine, die nicht nur im Atelier beginnt und endet. Bildproduktion und Bildpräsentation gehören stets zusammen und werden auch als zusammenhängend reflektiert. Die gewählten Schauanordnungen sind Teil eines umfassenden künstlerischen Prozesses. Die für die aktuelle Ausstellung in der Burg Dringenberg gewählte Präsentationsform, ein Raum-im-Raum-Modell, erinnert an die Arbeitsformen eines Ateliers, ebenso aber auch an die Architektur eines Archivs.

Die historisch aufgeladene Atmosphäre der Burg, die in allen Räumen präsent und spürbar ist, bildete den Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit. Die Auswahl der eigenen Arbeiten und Werkreihen ist dabei auch einer räumlichen Befragung vor Ort unterzogen worden, so dass die Leichtigkeit des blauen Wassers aus der Serie "Pool" in Konstellation mit anderen Arbeiten, zugleich aber auch mit dem Ort und Raum, seiner Materialität und Form treten kann.

Eröffnung: 15. 6. 2014, 11.30 Uhr, Burg Dringenberg, Burgstraße 33, 33014 Bad Driburg-Dringenberg

Einführung: Prof. Dr. Claudia Öhlschläger

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Claudia Öhlschläger, Jens Schröter, Eva Schmidt und Andreas Käuser.

Kontakt: Prof. Dr. Sabiene Autsch, Kulturwissenschaftliche Fakultät Paderborn, Institut für Kunst, Musik, Textil, Universität Paderborn, Warburger Str. 100, 33098 Paderborn, sabiene.autsch@upb.de und http://www.artdriburg.com