Am 5. Juni findet von 9 bis 17 Uhr im Heinz Nixdorf MuseumForum in Paderborn der Kongress „Gender – Schule – Chancengleichheit“ statt. Er richtet sich mit Vorträgen und Workshops an Lehrkräfte aller Schulformen und pädagogische Fachkräfte. Anmeldungen für den Kongress sind bis zum 29. Mai möglich. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Der Kongress bildet den Abschluss des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) an der Universität Paderborn geförderten Projekts „Aktuelle Ungleichzeitigkeiten von Geschlechterkonzepten im Bildungsbereich – eine Gefahr für die Chancengleichheit?“. Ausgangspunkt des Projektes war die Beobachtung, dass derzeit im Bildungsbereich zwei widersprüchliche Umgangsweisen mit dem Geschlechterthema auftauchen. Einerseits stimmen die Erziehungswissenschaft und die pädagogische Praxis seit längerer Zeit darin überein, Geschlechterunterschiede bei Kindern und Jugendlichen nicht zu sehr zu betonen. Dies zeigt sich beispielsweise an der Veranstaltung von Girls‘ und Boys‘ Days. Andererseits ist in letzter Zeit zu beobachten, dass das Geschlecht von Kindern und Jugendlichen wieder zunehmend betont und vermeintliche Unterschiede verstärkt werden. So gibt es beispielsweise neuerdings unterschiedliche Schulmaterialien für Jungen und Mädchen. Das Argument ist, dass Mädchen und Jungen unterschiedliche Interessengebiete oder gar Arbeitsstile hätten und dass sie nur dann optimal gefördert werden könnten, wenn diese auch besonders berücksichtigt würden. Diese Annahme ist allerdings nicht nur wissenschaftlich unbewiesen, sondern stellt nach Ansicht der am Projekt beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und pädagogischen Fachkräfte sogar eine Gefahr dar. Sie gehen davon aus, dass die Entwicklungsspielräume der Kinder auf diese Weise erheblich eingeschränkt und individuelle Unterschiede übersehen werden.
Auf dem Kongress werden Lehrerinnen und Lehrer sowie weitere pädagogische Fachkräfte über das Thema informiert und Entwicklungen diskutiert. Neben zwei Hauptvorträgen werden Workshops angeboten und konkrete Praxisbeispiele vorgestellt. Informationen über Programm und Anmeldung: www.genderkongress-paderborn.de. Kontakt: Anne Warmuth, Tel.: 05251-60-4329, awarmuth@mail.upb.de.