"Die Universität ist für die Stadt Paderborn existenziell, deshalb werden wir die enge Zusammenarbeit weiter ausbauen", stellte Bürgermeister Heinz Paus im Paderborner Rathaus fest. Der Verwaltungsvorstand der Stadt hatte sich zum zweiten Mal mit der erweiterten Spitze der Universität zu einer gemeinsamen Arbeitssitzung getroffen. Themen waren dabei unter anderem das studentische Wohnen, die Umwandlung der bislang militärisch genutzten Flächen für zivile Zwecke (Konversion) und die Präsenz der Universität in der Stadt.
"Wir tun alles dafür, den erreichten Stand bei Forschung und Lehre zu erhalten und weiter auszubauen", versicherte Uni-Präsident Nikolaus Risch und verwies auf die zahlreichen Neubauten auf dem Campus. Es seien phantastische Projekte in der Vorbereitung, die Aufmerksamkeit gelte Sonderforschungsbereichen und Graduiertenkollegs. Verstärkt wolle sich die Universität der Inklusion unter modernen Gesichtspunkten in der Ausbildung der künftigen Lehrerinnen und Lehrer widmen.
Über die Erfolge der gemeinsamen Projektgruppe zum Thema studentisches Wohnen berichtete die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke. Mit einer Studie zum Thema, dem Internet-Portal sowie der verstärkten Suche nach Flächen für studentisches Wohnen sei auf diesem Feld eine Menge geschehen. Warnecke informierte darüber, dass derzeit drei Bebauungspläne mit diesem Thema bearbeitet würden.
Einen Überblick über die einzelnen Kasernen und mögliche Nachnutzungen sowie die weiteren Schritte im Konversionsprozess gab den Teilnehmern ebenfalls Claudia Warnecke. Dabei geht es um insgesamt fünf Kasernen mit einer Fläche von etwa 375 Hektar. "Mit der Umwandlung der Alanbrooke-Kaserne an der Elsener Straße zu einem Standort für die Stadtverwaltung könnte Mitte 2016 der Auftakt in diesem umfangreichen Prozess erfolgen. Wir setzen dabei auf eine umfangreiche Bürgerbeteiligung, mit der wir im Herbst verstärkt beginnen wollen", gab sie einen Ausblick. Das Interesse, sich bei der Überplanung des Übungsplatzes Auf der Lieth mit einzubringen, machte Nikolaus Risch deutlich. "Wir entwickeln das gerne mit."
Ideen, wie die Universität in der Stadt präsenter werden könnte, schlug Simone Probst, Vizepräsidentin der Universität, vor. Neben Konzerten, Ausstellungen und Vorträgen werde auch an einen lebendigen Treffpunkt gedacht.
Den aktuellen Planungsstand für die Errichtung eines Konfuzius-Instituts in Paderborn stellte Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow, Prodekan der Fakultät für Kulturwissenschaften, vor. Solche Institute haben die Aufgabe, Kenntnisse über die chinesische Kultur und Sprache in der Welt zu verbreiten. Vorbild sind vergleichbare Institute für Sprache und Kultur, wie beispielsweise das deutsche Goethe-Institut. Müller-Lietzkow unterstrich, dass die künftige Paderborner Einrichtung neben diesen Inhalten auch die Wirtschaft und den Sport mit einbeziehen wolle.