Bei der mittlerweile 8. Weihnachtsvorlesung luden Prof. i. R. Dr. Heinrich Marsmann und Dr. Andreas Hoischen vom Department Chemie der Universität Paderborn zu einer zweiten Folge der Naturwissenschaft zum Staunen und Mitraten ins Audimax ein. Drei Schulteams waren angetreten, um in einem spannenden Quiz ihre naturwissenschaftlichen Kenntnisse unter Beweis zu stellen. Nach zehn Fragen zu teilweise kuriosen und auch anspruchsvollen Experimenten sowie zwei Schnellraterunden stand das Siegerteam fest. Dieses Mal gewannen die Schüler der Gesamtschule Elsen. Die Titelverteidiger des letzten Jahres vom Gymnasium Theodorianum belegten den zweiten Platz, die Schüler des Gymnasiums St. Kaspar aus Neuenheerse den dritten Platz.
Wie immer war das Publikum nicht nur bei den Abstimmungen per Smartphone zu den Fragen gefordert. Das Siegerteam durfte die Zuschauer auch um Unterstützung für das gemeinnützige Schulprojekt bitten. Dabei kam für die Gesamtschule Elsen eine Spendensumme von 518,59 € zusammen, die an die DKMS Tübingen (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) weitergeleitet wird. Allen Spendern wird herzlich gedankt, und die beiden Chemiker freuen sich schon auf eine neue Folge ihres unterhaltsamen Ratespiels.
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Bei den Fragen konnte man vieles für den Alltag lernen, etwa, ob man anstelle des klassischen Frühstückseis nicht auch Rührei in situ, also Rührei direkt im Ei servieren kann. Ob das funktioniert, konnten zwei Zuschauer auch gleich ausprobieren. Schütteln führt nicht zum Erfolg, aber wenn man das Ei in schnelle Drehung versetzt, vermischen sich Eigelb und Eiklar zu schmackhaftem Rührei zum Auslöffeln.
Welche Gefahren aus den Tiefen des Flachspülers beim Reinigen der Toilette drohen, demonstrierte Andreas Hoischen eindrucksvoll bei einer Chlor-Knallgas-Explosion. Die beiden Gase Chlor und Wasserstoff können entstehen, wenn man die falschen WC-Reiniger miteinander kombiniert. Und schaltet man dann das Licht im Bad ein, knallt es. Die Schüler haben es gewusst, aber bei der Mehrheit des Publikums könnte es zu Hause gefährlich werden.
Scheinbar kulinarische Köstlichkeiten hielt Prof. Marsmann für die Zuschauer bereit, als es um eine Frage zum mittlerweile weit verbreiteten Bubble-Tea ging. Erwarteten die freiwilligen Tee-Tester hier das Getränk mit den süßen Perlen, servierten ihnen die Chemiker einen Kräutertee, eben echten Blasentee. Nach diesem überraschenden Geschmackserlebnis zeigten die Experten anschließend die Herstellung der bekannten Perlen als ein Produkt der molekularen Küche und boten sie zum Verzehr an. Bei dieser Frage gab es leider keine Punkte, denn jeder vermutete, dass der Bubble-Tea wegen der Perlen so genannt wird. Das ist jedoch falsch, der Name kommt von den Luftblasen auf der Oberfläche, die entstehen, wenn der Tee wie im asiatischen Herkunftsland zubereitet wird. Die Perlen sind erst später in abgewandelten Varianten hinzugekommen.