Er­neu­er­bar und de­zen­tral – Prof. Dr.-Ing. Jo­chen Kreu­sel sprach über „Aus­wir­kun­gen der De­zen­tra­li­sie­rung in der elek­tri­schen Ener­gie­ver­sor­gung“

Was kann und muss die Energieversorgung nach dem Ausstieg aus der Kernenergie in Zukunft leisten? Welche technischen und wirtschaftlichen Veränderungen und Entwicklungen werden notwendig? Im Fakultätskolloquium des laufenden Wintersemesters gab es wieder einen spannenden Vortrag, dieses Mal zum Thema „Auswirkungen der Dezentralisierung in der elektrischen Energieversorgung“. Zu Gast war Professor Dr.-Ing. Jochen Kreusel, Leiter des weltweiten Smart Grid-Programms der ABB AG Mannheim und Vorsitzender der Energietechnischen Gesellschaft (ETG) im Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. (VDE). Er sprach über grundlegende Veränderungen im „Erzeugungsmix“ der Energiewirtschaft.

Wie Prof. Kreusel in seinem Vortrag erläuterte, sind die zwei wesentlichen Pfeiler in der Energieversorgung der Zukunft zum einen die erneuerbare Energien und zum anderen die Dezentralisierung der elektrischen Versorgung. Letzteres sei für die Entwicklung besonders interessant; hier würden in der Zukunft eine Reihe von neuen technischen und wirtschaftlichen Methoden notwendig: die informationstechnische Einbindung, die Integration in energiewirtschaftliche Prozesse und die dezentrale Netzeinspeisung. Ein besonders schwieriger Aspekt hierbei sei ein funktionierendes Engpassmanagement, bei dem Versorgungsengpässe vorhersagbar würden und welches zudem auftretende Konflikte zwischen Markt und Infrastruktur löse. Die Zusammenarbeit in der Energie- und Informationstechnik müsse in der Zukunft wesentlich enger werden, gefordert seien eine informationstechnische Infrastruktur und ein entsprechender energiewirtschaftlicher Rahmen. Prof. Kreusel ist sicher, dass „technische Auswirkungen in allen Bereichen letztlich zu einem grundlegend neuen Systemdesign führen werden.“

Zu dem Vortrag von Prof. Kreusel waren nicht nur Mitglieder der Fakultät, sondern auch viele externe Gäste gekommen. Dass dieses Thema die Zuhörer beschäftigt, zeigten auch die vielen interessierten Fragen und Wortbeiträge im Anschluss an den Vortrag.

Das Fakultätskolloquium der Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik findet einmal pro Semester statt. Eingeladen werden jeweils herausragende Persönlichkeiten, die zu übergreifenden Themen der drei Fächer der Fakultät vortragen.
 

Text: Jana Neuhaus

Foto: Prof. Dr.-Ing. Jochen Kreusel war Gastredner des Fakultätskolloquiums des Wintersemesters 2013/14, begrüßt von Dekan Prof. Dr. Jürgen Klüners (r.) und Dr. Michael Laska, Geschäftsführer der Fakultät (l.).
Foto: Prof. Dr.-Ing. Jochen Kreusel war Gastredner des Fakultätskolloquiums des Wintersemesters 2013/14, begrüßt von Dekan Prof. Dr. Jürgen Klüners (r.) und Dr. Michael Laska, Geschäftsführer der Fakultät (l.).