Sil­ber­me­dail­le und „Best Pa­per Award“ bei Com­pu­ter-Olym­pi­a­de in Yo­ko­ha­ma

Mitarbeiter der Fachgruppe Technische Informatik des Instituts für Informatik der Universität Paderborn haben in Zusammenarbeit mit dem Paderborner Zentrum für Paralleles Rechnen (PC2) auf der diesjährigen Computer-Olympiade den zweiten Platz im Computerspiel „Go“ errungen. Unter Leitung von Prof. Dr. Marco Platzner haben die Mitarbeiter in Yokohama (Japan) und Paderborn zeitgleich agiert.

Lars Schäfers und Tobias Graf haben diesen Erfolg  mit ihrem Computerprogramm „Gomorra“ und dem neuen Großrechner OCuLUS im PC2 erreicht. Während Tobias Graf die Olympiade vor Ort in Yokohama bestritt, stellte Axel Keller vom PC2 die durchgehende Verfügbarkeit des Hochleistungsrechners in Paderborn sicher. Da die in Paderborn berechneten Spielzüge jeweils über das Internet zum Austragungsort Yokohama kommuniziert werden mussten, es jedoch nur eine begrenzte Spielzeit gab, sei der zweite Platz gegenüber den vor Ort agierenden und traditionell in Go starken Asiaten besonders herausragend, so Schäfers und Graf.

Go ist ein antikes Brettspiel mit langer Tradition, das besonders in Asien sehr populär ist. Ähnlich wie bei Schach geht es vorrangig um Strategie. Go ist aber deutlich komplexer als Schach. Ein Spiel erlaubt wesentlich mehr Zugmöglichkeiten und die Werte der einzelnen Spielsteine sind schwerer zu bestimmen. Daher ist es bei Go für den Computer viel schwerer als in Schach, abzuschätzen, welcher Spieler die besseren Chancen auf den Sieg hat. Im Bereich der Computerspiele ist Go gegenwärtig von großem Interesse, da hier, anders als beim Schach, der Mensch als Spieler zurzeit immer noch stärker ist als der Computer. Besonders im Bereich der Künstlichen Intelligenz etabliert sich Go deshalb als neue Messlatte für die Forschung und löst damit Schach an dieser Stelle ab.

Die Computer-Olympiade gibt es seit 1989. Sie wird seit mehreren Jahren zusammen mit der wissenschaftlichen Konferenz „Computer and Games“ ausgetragen. Der Fokus liegt auf strategischen Brettspielen für zwei Spieler. Computerprogramme in verschiedenen Spielen wie Schach, Go oder Dame treten dann gegeneinander an. Neben der Silbermedaille haben die Teilnehmer aus dem Institut für Informatik auch den Best Paper Award, den Preis für den besten Konferenzbeitrag, erhalten. Inhalt war ein neues Verfahren zur heuristischen Erkennung und Lokalisierung von Zweikampfsituationen in Spielstellungen beim Go.

Zu den Ergebnissen der Computer Olympiade: www.grappa.univ-lille3.fr/icga

Foto (Universität Paderborn, Nadija Pejic): Lars Schäfers (li.) und Tobias Graf
Foto (Universität Paderborn, Nadija Pejic): Lars Schäfers (li.) und Tobias Graf