Eine fünfköpfige Arbeitsgruppe aus dem Studiengang Angewandte Sportwissenschaften der Universität Paderborn begleitete und unterstützte zwei Soester Vereine auf dem Weg zu ihrer Fusion. Im Rahmen des Studienprojektes „Personal- und Organisationsentwicklung im Sport“ unter Leitung von Laura Stritt machte es sich die Projektgruppe zur Aufgabe, in beiden Vereinen bestmögliche Voraussetzungen für eine gelingende Fusion zu schaffen.
Der demographische Wandel, Abwanderungen von leistungsstarken Spielern zu höherklassig spielenden Vereinen und Probleme bei der Sponsorengewinnung bestärkten die Vereine „DJK Westfalia Soest e.V.“ und „Soester Spielverein 09 e.V.“ einen erneuten Anlauf in Sachen Fusion zu wagen. Bereits zweimal sind sie bei diesem Vorhaben an Skeptikern und Fusionsgegnern gescheitert. Beim dritten Versuch sollte das Glück dann doch auf ihrer Seite sein. Nicht ganz unbeteiligt daran ist die Paderborner Studiengruppe.
„Wir haben über das Pro und Kontra von Fusionen aufgeklärt, offene Fragen der Mitglieder beantwortet und eine Mitgliederbefragung zur Fusionsbereitschaft durchgeführt“, so die angehenden Sportwissenschaftler. Dazu nutzten sie wissenschaftliche Theorien und Methoden sowie den Rat von Cindy Adolph-Börs, die zum Thema Vereinsfusionen an der Universität Paderborn forscht und promoviert und für die Beratungsstelle ForSport Paderborn im Arbeitsbereich Sportsoziologie unter Leitung von Prof. Dr. Heiko Meier tätig ist.
Das positive Feedback der Mitglieder gab den Vorständen grünes Licht für die Fortsetzung der Fusionsgespräche. Daraufhin wurden Arbeitsgruppen gebildet, in denen die Studierenden aktiv mitwirkten: „Um sich untereinander besser kennenzulernen schlugen wir einen gemeinsamen Sporttag mit einem Fußballturnier der Seniorenabteilung vor, da es gerade bei den langjährigen Mitgliedern Vorbehalte gegenüber der Fusion gab.“ Schließlich stimmten früher als geplant, angesetzt war der 1. Januar 2014, die Mitglieder über die Fusion ab. Grund hierfür war die positive Entwicklung und die Gewährleistung eines nahtlosen Übergangs im Spielbetrieb.
Auf den getrennt voneinander stattfindenden Mitgliederversammlungen sprach sich dieses Mal die Mehrheit der Mitglieder für eine Fusion zum 1. Juli 2013 aus. Was die Zukunft für den „Spielverein Westfalia Soest e.V.“ bereithält, bleibt abzuwarten. Das erste Pflichtspiel nach der Fusion hat er jedenfalls mit einem 3:2-Sieg gegen den Lokalrivalen SV Hilbeck bravourös gemeistert.