Vom 17. März bis 1. April 2013 reisten 14 Studierende und Doktoranden mit Prof. Dr. Nicole Priesching und Prof. Dr. Klaus von Stosch, beide Lehrende des Instituts für Katholische Theologie der Uni Paderborn, sowie Tuba Işik, islamische Religionspädagogin an der Uni Paderborn, nach Beirut. Die Studienreise fand organisiert durch Sandra Lenke und Daria Schnipkoweit im Rahmen des vom DAAD geförderten Projekts Hochschuldialog mit der islamischen Welt statt. In Vorträgen und Gruppenarbeiten setzten sich libanesische und deutsche Studierende und Lehrende mit theologischen Fragestellungen auseinander und debattierten sie rege. Im Zentrum dieser Fragestellungen standen dabei hermeneutische Zugänge sowohl zum interreligiösen Dialog, aber auch in Bezug auf den Umgang mit den Heiligen Schriften und der Offenbarung. Als besonders spannend stellte sich die Gruppenzusammenstellung heraus, da sowohl die deutsche als auch die libanesische Gruppe aus christlichen und muslimischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verschiedenster Denominationen bestand. Dies führte einerseits zu einer Begegnung zwischen Christentum und Islam und andererseits zwischen Orient und Okzident, was sich besonders deutlich auch im inner-christlichen Gespräch zeigte. „Gerade das vielfältige orientalische Christentum, das uns dort begegnete, eröffnete eine ganz neue Perspektive darauf, was es heißen kann katholisch, orthodox, protestantisch zu sein im Libanon.“ so Prof. Dr. Klaus von Stosch. Als besonders bereichernd konnte auch der große Erfahrungsschatz der Libanesen im alltäglichen Zusammenleben von Muslimen und Christen erfahren werden. Durch die Erfahrung des libanesischen Bürgerkrieges (1975-1990), in dem Christen und Muslime gegeneinander kämpften, hat der Dialog heute eine essentielle Bedeutung für das alltägliche Leben und erfährt im Vergleich zu anderen Ländern eine immense Aufmerksamkeit. Eine Lebenssituation von der Studierende und Lehrende bewegt und beeindruckt waren und sind.
Aber nicht nur in religiöser Hinsicht traf die deutsche Gruppe auf große Vielfalt. In Exkursionen in und um Beirut herum begegneten wir einer Landschaft voller Kontraste mit schneebedeckten Bergen, tiefen grünen Tälern und Strandpromenaden am Meer, einem Stadtbild mit modernen Hochhäusern und den auch in Europa bekannten Bekleidungs-, und Kaffeehausketten neben traditionellem Suq und sich erst im (Wieder-)aufbau befindenden Häusern.
Insgesamt war es für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein intensiver Einblick in das Leben und Denken unserer dort gewonnen libanesischen Freundinnen und Freunde. Wir freuen uns auf das Wiedersehen im September dieses Jahres bei ihrem Gegenbesuch in Deutschland.
Weitere Infos sowie Fotos zur Reise und zum Gesamtprojekt finden Sie hier:
http://kw.uni-paderborn.de/institute-einrichtungen/zekk/hochschuldialog/hochschuldialog-libanon/