Mit der For­schung in die Ver­län­ge­rung – Prof. Dr. Burk­hard Mo­ni­en fei­ert sei­nen 70. Ge­burts­tag

In Professor Moniens Büro am Campus in der Fürstenallee sieht es nach Arbeit aus. Bücher und wissenschaftliche Beiträge stapeln sich auf dem Tisch, ein Termin mit einem Kollegen aus dem Ausland steht an. Eigentlich könnte er seinen Ruhestand genießen – schon seit fünf Jahren –, aber wer Wissenschaftler ist, ist es meist sein Leben lang. Professor Monien allemal.

1977 war er der erste Professor für Informatik an der Paderborner Universität – und hat seitdem in seiner langen Karriere maßgeblich dazu beigetragen, das Institut für Informatik mit seiner Forschung und Lehre zu dem zu machen, was es heute ist: innovativ, erfolgreich und international führend.

Das Institut für Informatik und die Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik der Universität Paderborn gratulieren Professor Dr. Burkhard Monien ganz herzlich zu seinem 70. Geburtstag.

Professor Dr. Monien forscht in der Theoretischen Informatik auf dem Gebiet des Parallel Computing und seit vielen Jahren auch in der Algorithmischen Spieltheorie – hier ist er einer der führenden europäischen Forscher. 1987 war er maßgeblich an der Gründung des Heinz Nixdorf Instituts und 1991 an der des Paderborn Center for Parallel Computing (PC2) beteiligt und in beiden Einrichtungen viele Jahre Vorstandsmitglied sowie im PC2 Vorstandsvorsitzender. Auch den ersten Paderborner Sonderforschungsbereich hat er initiiert. Prof. Dr. Monien war und ist Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien und Wissenschaftsakademien und ist bis heute darin aktiv – in der Gesellschaft für Informatik hat er gerade ein Junior-Fellowship gegründet. Im Laufe seiner Karriere bekam er Rufe an mehrere deutsche Universitäten. Für sein wissenschaftliches Werk erhielt Professor Dr. Burkhard Monien viele renommierte wissenschaftliche Auszeichnungen. Die bedeutendste Auszeichnung erhielt er 1992, zusammen mit seinem Kollegen Professor Dr. Friedhelm Meyer auf der Heide: den Leibniz-Preis, den höchstdotierten wissenschaftlichen Förderpreis in Deutschland.

Herr Professor Monien, welche Themen haben Sie im Laufe Ihrer Forschung am meisten interessiert, womit haben Sie sich am liebsten beschäftigt?

Mit dem Lösen von komplexen Problemen. Die Parallelrechnertechnologie und später auch die Algorithmische Spieltheorie haben mir damit immer das geboten, was mir als Wissenschaftler auch am meisten Freude gemacht hat.

Wo sehen Sie die Zukunft der Informatik, welche Entwicklung wird es Ihrer Meinung nach in den nächsten Jahren geben?

Die Zukunft der Informatik kann man kaum noch vorhersagen. Die Entwicklungen verlaufen rasant und sind immer wieder überraschend. Offene Probleme und damit auch die Lösungen werden immer komplexer – mich hat gerade das immer besonders gereizt.

Sie sind nach wie vor erfolgreich in der Forschung tätig – wie genießen Sie Ihren Ruhestand?

Ohne die täglichen beruflichen Pflichten kann ich über meine Zeit freier entscheiden, und ich genieße das sehr. Viel Zeit widme ich dabei meinen beiden Enkeln, mit denen ich jede Woche einen festen Tag verbringe. Ich spiele gern mit ihnen – manchmal geht es dabei um Programmierung, aber meist um Fußball in unserem Garten.
 

Text/Interview: Jana Neuhaus

Foto: In der „Verlängerung“ – Professor Dr. Burkhard Monien in seinem Büro im Institut für Informatik.
Foto: In der „Verlängerung“ – Professor Dr. Burkhard Monien in seinem Büro im Institut für Informatik.