„Lehre in Zeiten großer Studierendenzahlen“ – unter diesem Motto stand der Tag der Lehre 2013 an der Universität Paderborn, den das Team um Prof. Dr. Dorothee Meister, Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Qualitätsmanagement, und die Stabsstelle Bildungsinnovation und Hochschuldidaktik am 5. Februar 2013 zum zweiten Mal veranstalteten. In Vorträgen, Workshops und einer Poster-Session präsentierten Lehrende der Uni Paderborn sowie der Fachhochschule Düsseldorf, der Universität Bielefeld und der PH Heidelberg ein facettenreiches Spektrum innovativer Konzepte, die u. a. die Kompetenzentwicklung der Studierenden sowie die Aktivierung des Einzelnen in großen Lehrveranstaltungen in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses rückten. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Ausbildung von Tutoren, die die Studierenden entweder zu Beginn des Studiums oder ergänzend zu den Lehrveranstaltungen begleiten.
Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch betonte in seinem Grußwort die Wichtigkeit, bestehende Reputationsunterschiede zwischen Forschung und Lehre anzugleichen und eine hohe Qualität der Lehre sicherzustellen. „Mit dieser Veranstaltung, aber auch mit den von unserer Hochschule vergebenen Preisen für junge herausragende Lehrpersönlichkeiten sowie für innovative Lehrkonzepte sind wir auf einem guten Weg“, führte er aus: „Wir haben die Universität durch die Neubauten, die Einstellung zusätzlicher Lehrender und die Beteiligung an landes- und bundesweiten Projekten zur Verbesserung der Lehre gut auf die Anforderungen des doppelten Abiturjahrgangs vorbereitet.“
In den gut besuchten Workshops diskutierte das zahlreiche Publikum ebenso angeregt wie in der Poster-Session oder beim abschließenden Buffet. Das Themenspektrum erstreckte sich über neue Konzepte zur Aktivierung der Studierenden in großen Lehrveranstaltungen über Peer-Learning- und eLearning-Ansätze bis hin zu ePrüfungen.
Natalie Köneke, Referentin des AStA für Hochschulpolitik, diskutierte mit Prof. Dr. Dorothee Meister über die aktuellen Herausforderungen der Uni Paderborn. Köneke kritisierte, dass die hohen Studierendenzahlen zu einer starken emotionalen Belastung der Studierenden führten und die individuelle Betreuung ebenso erschwere wie den persönlichen Kontakt und die Diskussion zwischen Lehrenden und Lehrenden. „Zu Hause sein bedeutet, die Jacke nicht nur auszuziehen, sondern sie auch aufzuhängen“, beschrieb sie und forderte: „Wir müssen gemeinsam die Uni wieder zu einem Ort machen, an dem wir unsere Jacken aufhängen.“
Dorothee Meister hob hervor, dass die Wertschätzung, Anerkennung und die verstärkte Kommunikation über die Qualität der Lehre einen Wandel der Lehrkultur bewirkt habe. Den zurzeit 34 geförderten Projekten zur Qualitätsverbesserung der Lehre an der Uni stünden in den nächsten fünf Jahren rund 10 Mio. € zur Verfügung, um innovative Konzepte für die Lehre weiter voranzutreiben. „Das gibt Raum für Experimente, denn neue Konzepte müssen erprobt, evaluiert und optimiert werden“, führte Dorothee Meister aus: „Der Tag der Lehre dient dazu, Lehr-Erfahrungen weiterzugeben, die Neugier auf neue Ideen zu wecken und die Kultur der Kommunikation über gute Lehre zu institutionalisieren.“
Die Bandprojekte Miles to Santa Anna, Journey to Jah ft. Lady Jamila und Grey Elephant, die in Seminaren von Stefanie Jäger und Jan Herbst, Studiengang Populäre Musik und Medien, entstanden sind, gestalteten das musikalische Rahmenprogramm und sorgten für einen schwungvollen Start und Ausklang des zweiten Tags der Lehre.
Weitere Informationen unter: http://blogs.uni-paderborn.de/tdl2013
Text: Heike Probst