Das Hochschulorchester Paderborn widmet sich in seinen Semesterabschlusskonzerten im Wintersemester 2012/13 der Musik osteuropäischer Komponisten. Dabei steht den bekannten Namen Tschaikowsky (Hamlet-Ouvertüre) und Dvořák (6. Sinfonie) der hierzulande seltener zu hörende Alexander Arutjunjan gegenüber. Der Solist des Konzertes, Philip Schütz (Frankfurt/Main), spielt mit dem Hochschulorchester das Trompetenkonzert des armenischen Komponisten, der im vergangenen Jahr gestorben ist. Die beiden Konzerte am Montag, 28., und Mittwoch, 30. Januar, finden statt im Audimax der Universität, Beginn ist jeweils um 20.00 Uhr. Die Leitung liegt wie gewohnt in den Händen von Steffen Schiel.
Peter Tschaikowky (1840-1893) schrieb seine Musik zu Hamlet zunächst als eigenständige Fantasie-Ouvertüre op. 67a im Jahr 1888. Erst drei Jahre später entstand die im Konzert zu hörende kürzere Fassung op. 67b als Ouvertüre einer Schauspielmusik mit 16 weiteren Nummern.
Der armenische Komponist, Pianist und Pädagoge Alexander Arutjunjan verstarb am 28. März 2012 im Alter von 91 Jahren. Er gehörte zu den großen Volkskünstlern der UdSSR und Armeniens. Nach seinem Studium in Moskau kehrte er in seinen Geburtsort Jerewan zurück, wo er maßgeblich das Bild der armenischen Musiklandschaft des 20. Jahrhunderts mitprägte, u. a. als künstlerischer Leiter der armenischen Philharmonie und als Professor für Komposition. Er erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen, darunter den Staatspreis der UdSSR, den Staatspreis der Sowjetrepublik Armenien und den armenische Staatsorden.
Weltweite Bekanntheit erlangte Arutjunjan mit seinem Trompetenkonzert. Es verknüpft Einflüsse der Folklore seiner Heimat und der westeuropäischen Tradition und gehört als solistisches Standardrepertoire zu den meistgespielten Trompetenkonzerten. 1950 entstanden und dem Trompeter und Dirigenten Timofej Dokshizer gewidmet, wurde es vor allem durch Dokshizers Reisen als Solist des Bolschoi Orchesters auch außerhalb der Sowjetunion bekannt. In den Konzerten des Hochschulorchesters übernimmt Philip Schütz den Solopart des Trompetenkonzertes.
Schütz erhielt seinen ersten Trompetenunterricht im Alter von 11 Jahren bei Marcus Baum in Kassel. Nach seinem Abitur studierte er zunächst Schulmusik an der Universität Kassel sowie Komposition für Neue Musik an der Musikakademie Kassel. Mehrere namhafte Dozenten vervollständigten hierbei seine musikalische Ausbildung am Instrument, darunter Prof. Klaus Schuhwerk (Frankfurt/Basel) und Prof. Wolfgang Guggenberger (Trossingen). Seit 2010 studiert Philip Schütz Orchestertrompete am „Dr. Hochs`s Konservatorium“ in Frankfurt/Main bei Florian Balzer (Bochumer Symphoniker), darüber hinaus betreibt er Privatstudien bei David Tasa (Oper Frankfurt) und spielt regelmäßig als Aushilfe bei den Bochumer Symphonikern.
Komplettiert wird das Konzertprogramm durch Antonín Dvořáks 6. Sinfonie D-Dur. Dvořák steht künstlerisch an der Schwelle vor seinen großen und bedeutendsten Sinfonien 7-9 und er hat seinen persönlichen Kompositionsstil mit einem böhmisch-nationalen Klang mit Vollendung der 6. Sinfonie bereits sehr weit ausgeprägt. Die Uraufführung der 6. Sinfonie wurde zu einem großen Erfolg für Dvořák. Die Tschechen nahmen die neue Sinfonie so positiv auf wie noch kein anderes Werk von Dvořák bisher, auch im übrigen Europa setzte sich die Sinfonie schnell durch und wurde häufig aufgeführt.
Ausführende:
Philip Schütz, Trompete
Hochschulorchester Paderborn
Leitung: Steffen Schiel
Eintrittspreise: 10,- € / 6,- €
Kartenverkauf:
- Uni Paderborn, Raum S0.111 (Kunstsilo), Tel. 05251-603570
- Ticket-Center, Am Marienplatz 2a, Tel. 05251-299750
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