Zur letzten Ringvorlesung des Wintersemesters empfängt das Paderborner Graduiertenkolleg „Automatismen“ am kommenden Mittwoch die Bochumer Medien- und Kulturtheoretikerin Prof. Dr. Astrid Deuber-Mankowsky. Ihr Gastvortrag „The Hunger Games – Spiel und Kontrollgesellschaft. Deterritorialisierung und Reterritorialisierung von Geschlecht“ beschließt die aktuelle Ringvorlesungsreihe, die sich im Wintersemester mit interdisziplinären Ansätzen der „Standardisierung und Naturalisierung“ beschäftigt hat. Die Veranstaltung beginnt wie gewohnt um 18.15 Uhr im Raum E5.333, interessierte Zuhörer sind dazu herzlich willkommen!
Das Spiel basiert ebenso auf Automatismen, wie es diese hervorbringt und zu unterlaufen sucht. Ausgehend von Deleuzes und Guattaris Unterscheidung von Kriegsmaschine und Staatsapparat im Rahmen einer Spieltheorie beleuchtet der Vortrag am Beispiel der populären Jugendromantrilogie und deren Verfilmung The Hunger Games, inwieweit das Spiel als Konzept es erlaubt, Naturalisierungsprozesse umzuleiten, sie neu und anders zu fassen. Was wäre, wenn Katniss Everdeen nicht als Heldin gelesen wird, keine Repräsentations- und Identifikationsfigur darstellen, sondern als eine Spielerin in einem offenen, vielleicht sogar „glatten“ Raum gedacht würde?
Astrid Deuber Mankowsky ist seit 2004 Professorin am Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Zwischenzeitlich war sie u. a. Visiting Scholar am Rhetoric Department der UC Berkley sowie Gastprofessorin am Centre d'études du vivant der Université Paris Diderot. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Medialität und Gender, Wahrnehmungstheorien, Praktiken der Illusion und Technoimagination, Medientheorie und Philosophie sowie Lebenswissenschaften.
Das Programm der aktuellen Ringvorlesung im Wintersemester 2012/2013 sowie weitere Informationen zum Forschungsprofil des DFG-Graduiertenkollegs „Automatismen – Kulturtechniken zur Reduzierung von Komplexität“ finden Sie unter http://www.uni-paderborn.de/institute-einrichtungen/gk-automatismen/.
