Zum 37. Neujahrsempfang der Universität Paderborn sind am Sonntag, 20. Januar 2013, circa 600 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kirche und Politik sowie zahlreiche Hochschulangehörige gekommen. Sie alle erhielten interessante Einblicke in die Studien-Realität und Entwicklung der Universität. Während des traditionellen Neujahrsempfangs präsentierte Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch eine erfolgreiche Bilanz des vergangenen Jahres und zugleich einen ersten Ausblick auf das gerade begonnene Jahr 2013. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Klaus von Stosch vom Institut für Katholische Theologie der Universität Paderborn.
In seiner Rede zum Neujahrsempfang sprach Prof. Dr. Nikolaus Risch von einem fantastischen Jahr 2012. In seinem Rückblick benannte er einige der Erfolge der Universität, beispielweise die verbesserte Infrastruktur. "Es ist nicht zu übersehen, die Baukräne drehen sich weiter. Es geht planmäßig voran, was bei Baumaßnahmen ja keineswegs selbstverständlich ist", sagte Risch. Neben dem neuen Hörsaalgebäude L seien das Gebäude O für die Informatik, der Gebäudekomplex Sport 2 mit einer Dreifachturnhalle und eine Vielzahl von Seminar- und Übungsräumen und einigen Räumlichkeiten für studentische Projektgruppen in Betrieb genommen worden. In diesem April werden die Naturwissenschaftler das kernsanierte Gebäude J beziehen. Dort werden auch das Universitätsarchiv und ein Teil der Bibliothek angesiedelt. Rechtzeitig zum nächsten Wintersemester beziehen die Wirtschaftswissenschaften das neue Gebäude Q. Zudem werde die Mensa erweitert und der Haupteingang der bekomme ein neues Gesicht, teilte Risch mit.
Besonders die zwei Jubiläumsfestwochen mit einem umfangreichen Programm zum 40-jährigen Jubiläum der Universität seien Risch in guter Erinnerung geblieben. Er bedankte sich bei allen Personen, die diese Veranstaltung überhaupt erst möglich gemacht haben. "27 Events, ein Festakt mit 600 Gästen, Podiumsdiskussionen, eine Literaturnobelpreisträgerin und eine Ministerpräsidentin, eine Festschrift, ein Tag der Offenen Tür mit 15.000 Besuchern, sieben wissenschaftliche Vorträge und sechs Kulturveranstaltungen, ein Feuerwerk, 1.300 Mitarbeitende auf einer 70er-Jahre Party, 3.300 Studierende auf einer Jubiläums-Party mit 4 Dance Areas, ein Weihnachtskonzert mit der WDR-BigBand , ein Jahr Vorbereitung, unzählige Mitarbeitende mit unschätzbar viel Herzblut und Motivation" haben diese Feier für ihn unvergesslich gemacht. Die Universität Paderborn stünde mit ihren 40 Jahren jedoch erst ganz am Anfang ihrer Entwicklung.
Kritisch äußerte sich Risch über die aktuellen Entwicklungen zum Hochschulgesetz in Düsseldorf. Die neuen Gesetze seien als "roll-back" zu verstehen, der den Hochschulen die Erfolgsinstrumente nehme. Außerdem seien sie Hochschulen in ihren Grundbudgets allesamt unterfinanziert, im internationalen Vergleich mit den USA oder auch mit Ländern wie Korea und Japan sogar dramatisch unterfinanziert. Risch betonte wie wichtig die Autonomie der Universitäten sei: "Die Hochschulen des Landes haben unter dem bestehenden Hochschulgesetz ihre Leistungsfähigkeit und ihre Wettbewerbsfähigkeit nachweislich gesteigert und die enormen Herausforderungen, die mit dem Studierendenansturm verbunden sind, hervorragend gemeistert." Trotz der enorm gestiegenen Belastung habe sich im Zeitraum von 2006 bis 2011 die Zahl der Universitätsabsolventen um fast 50 Prozent erhöht.
Seit Herbst 2012 studieren 18.500 junge Menschen an der Universität, 148 zusätzliche Stellen wurden finanziert, davon 19 Professuren, 98 wissenschaftliche sowie 31 Stellen für nichtwissenschaftliche Mitarbeiter. Die Zahlen sollen 2013 weiter ansteigen. Das Land prognostiziert für die Universität Paderborn 3.450 Studienanfänger im Wintersemester 2013/14, sodass die Universität auf über 20.000 Studierende kommt. Für das Jahr 2013 erwartet Risch eine weiterhin gute Entwicklung der heimischen Hochschule. Die wichtigsten Herausforderungen auf die sich die Universität in diesem Jahr einzustellen habe, seien: die weiter steigenden Studierendenzahlen, der weitere Ausbau der Forschungsinfrastruktur und damit der Wettbewerbsfähigkeit im nationalen und internationalen Kontext und die Bildung strategischer Allianzen, regional und international.
Prof. Dr. Klaus von Stosch vom Institut für Katholische Theologie der Universität Paderborn erläuterte in seinem Festvortrag die Aufgaben, Herausforderungen und Chancen der Komparativen Theologie. Er ist Gründer des Zentrums für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK) und sucht mit seinen Kollegen und Studierenden neue Wege im Dialog der Religionen. Es ginge darum die anderen Religionen besser zu verstehen, um so einen konstruktiven auf Respekt beruhenden Austausch zwischen den Religionen herzustellen, sagte Stosch. Dies sei ein Neuansatz in der religiösen Forschung, wobei die Wahrheitsfrage der verschiedenen Religionen nicht, wie es bei anderen Studien der Fall ist, ausgeblendet, sondern in den Mittelpunkt gerückt wird. Der Wahrheitsanspruch anderer Religionen soll dabei ernst genommen und dann so interpretiert werden, dass ein friedvolles Miteinander möglich ist. Eine solche interreligiöse Kooperation solle die friedensspezifischen und emanzipatorischen Potenziale der Religionen nutzen und fördern.
Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang vom Hochschulorchester der Universität unter Leitung von Steffen Schiel. Mit der Aufführung der Ouvertüre "Hamlet" von Peter Tschaikowsky, der Peer Gynt Suite Nr. 2 von Edward Grieg und mit "A Tribute to Henry Mancini" arrangiert von Calvin Custer unterstrichen die Musiker die kreative und anregende Vielfältigkeit der Hochschule.
<link fileadmin aktuelles pressefotos januar rede_von_prof._dr._nikolaus_risch.pdf>Die Rede des Präsidenten Prof. Dr. Nikolaus Risch beim Neujahrsempfang der Universität Paderborn als PDF
Text und Fotos: Patrick Kleibold, Referat Presse und Kommunikation